Gesine Schwan: GroKo im Bund war bei Wahlkämpfen keine Hilfe
Die große Koalition im Bund ist nach Ansicht von SPD-Vorsitzbewerberin Gesine Schwan für die Wahlkämpfer von CDU und SPD in Sachsen und Brandenburg, keine Hilfe gewesen. "Die Bundesparteien in der großen Koalition bringen zur Zeit keinen kräftigen Rückenwind, ihr Profil ist weniger klar als das der Landeschefs", sagte Schwan der Zeitung "Rheinische Post" vom Montag.
"Die Erfolge kamen aus eigener Kraft der Landesparteien", ergänzte Schwan. Die Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU, Sachsen) und Dietmar Woidke (SPD, Brandenburg) hätten mit großem Engagement die AfD als stärkste Kraft verhindert. "Offensiv und argumentativ für Offenheit gegen Fremdenfeindlichkeit aufzutreten, hat sich ausgezahlt."
Für den niedersächsischen Landesinnenminister Boris Pistorius (SPD), der sich ebenfalls für den Vorsitz der Sozialdemokraten bewirbt, haben die Wahlergebnisse in Sachsen und Brandenburg keine direkten Auswirkungen auf die große Koalition im Bund. "Ein Ausstieg aus der Koalition sollte keine taktische Frage sein, sondern inhaltlich begründet", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Montag.
Man dürfe zwar nicht zwanghaft an der großen Koalition hängen, aber auch ebenso wenig reflexartig austreten, ergänzte er. Zugleich lobte er den Wahlkampf in den beiden Ländern. "Alle sind gut beraten, nach Sachsen und Brandenburg zu schauen und auf Geschlossenheit zu setzen."
(S.A.Dudajev--DTZ)