Deutsche Tageszeitung - Opposition wirft Koalition Tricks und falsche Prioritäten bei Etat 2026 vor

Opposition wirft Koalition Tricks und falsche Prioritäten bei Etat 2026 vor


Opposition wirft Koalition Tricks und falsche Prioritäten bei Etat 2026 vor
Opposition wirft Koalition Tricks und falsche Prioritäten bei Etat 2026 vor / Foto: © AFP/Archiv

Mit scharfer Kritik hat die Opposition im Bundestag den Haushaltsentwurf der Bundesregierung für das kommende Jahr bewertet. Abgeordnete von AfD, Grünen und Linken warfen der Bundesregierung am Dienstag in der Debatte zur Einbringung des Etatentwurfs 2026 Haushalts-Tricksereien und die Setzung falscher Prioritäten vor. Der AfD-Haushälter Michael Espendiller etwa warnte, das Land werde bei dieser Haushaltsführung "in eine nicht endende Schuldenspirale eintreten, deren Zinszahlungen uns und künftige Generationen erdrücken werden".

Textgröße ändern:

Espendiller warf der Koalition vor, der Bürgerinnen und Bürgern unzumutbare finanzpolitische Belastungen aufzubürden. Die Menschen im Land könnten "ja nicht einfach anmelden, dass sie im Jahr 2026 einen höheren Finanzbedarf wegen gestiegener Mietkosten haben und deshalb gern mehr von ihrem Steuergeld behalten würden", sagte der AfD-Abgeordnete. Die Bürger hätten "keine Stimme und keinen Platz am Tisch im Haushaltsaufstellungsverfahren - aber sie sind es, die am Ende die Rechnung bezahlen müssen".

Espendiller sagte weiter, "dass diese Art der Haushaltsführung bei einem SPD-geführten Finanzministerium nicht verwundert. Was die Menschen im Land aber richtig sauer macht ist, dass die CDU, die vorgesprochen hatte, das alles anders zu machen, bei diesem ganzen Mist mitmacht".

Der Linken-Haushaltsexperte Dietmar Bartsch begrüßte zwar, dass der Etatentwurf hohe neue Investitionen vorsehe. Allerdings setze der Entwurf hier die falschen Prioritäten etwa für "grenzenlose Aufrüstung", kritisierte Bartsch. "Es gibt nur eines, was bei Ihnen schneller wächst als die Rüstungsausgaben, das sind die Schulden."

Bartsch wies darauf hin, dass etwa Rentnerinnen und Rentner finanziell kaum über die Runden kämen: "Diese Menschen können weder Ihre Aufrüstungsphantasien finanzieren noch ihre Haushaltslöcher mit Kürzungen füllen." Der Linken-Politiker schlug stattdessen eine Besteuerung hoher Vermögen nach den Vorbildern etwa in den USA, Großbritannien oder Frankreich vor. Dies könne zu jährlichen Einnahmen von 80 bis 120 Milliarden Euro führen.

Der Grünen-Haushälter Sebastian Schäfer warf der Regierung aus Union und SPD Konzeptlosigkeit vor. "Sonntagsreden, Kommissionen, Widersprüche in der Koalition: Bisher vor allem Bullshit und nichts Konkretes", kritisierte er die Arbeit der Regierung. Der von der Koalition angekündigte "Herbst der Reformen" drohe zu einem "Winter der Enttäuschungen" zu werden.

Schäfer forderte mehr Transparenz und Ehrlichkeit in der Haushaltspolitik. "Die Zeiten für unser Land sind zu schwierig, um sich um unbequeme Wahrheiten herumzudrücken", sagte er. Eine Maßnahme wäre, das Personal in den Ministerien um zehn Prozent zu kürzen. "Die Ministerialbürokratie nimmt ja mittlerweile Größenordnungen an, das ist ja Wahnsinn", sagte Schäfer.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

Libyens Armeechef bei Flugzeugunglück in der Türkei ums Leben gekommen

Der libysche Armeechef Mohammed al-Haddad ist nach Angaben von Libyens Ministerpräsident Abdulhamid Dbeibah bei einem Flugzeugunglück in der Türkei ums Leben gekommen. Der Generalstabschef sei auf dem Rückflug von einem Besuch in Ankara gewesen, als die Maschine verunglückte, erklärte Dbeibah am Dienstagabend im Onlinenetzwerk Facebook. Die türkische Präsidentschaft teilte mit, das Flugzeug habe "der Flugsicherung einen Notfall aufgrund einer elektrischen Störung" gemeldet und eine Notlandung erbeten.

Niederlage für Trump: Supreme Court blockiert vorerst Nationalgarde in Chicago

US-Präsident Donald Trump hat vor dem Obersten Gerichtshof eine Niederlage kassiert. Der Supreme Court blockierte am Dienstag vorläufig die Entsendung der Nationalgarde nach Chicago. Die mehrheitlich konservativen Richter erklärten, die Regierung habe die Rechtsgrundlage für die Entsendung der Soldaten nicht klar benannt.

Französisches Parlament verabschiedet Sondergesetz zur Haushalt-Übertragung

Das französische Parlament hat am Dienstag endgültig ein Sondergesetz verabschiedet, um den aktuellen Haushalt auf den Beginn des kommenden Jahres zu übertragen. Nach der Nationalversammlung, die am Nachmittag einstimmig dafür gestimmt hatte, votierte am Abend auch die zweite Parlamentskammer, der Senat, ohne Gegenstimme für das Sondergesetz.

Chiles Ex-Präsidentin Bachelet: Welt ist bereit für Frau an der Spitze der UNO

Die Welt ist nach den Worte der chilenischen Ex-Präsidentin Michelle Bachelet bereit für die erste Frau an der Spitze der Vereinten Nationen. Es gebe eine "historische Chance" für eine Frau, "durch eine andere Art der Führung einen anderen Beitrag zu leisten", sagte Bachelet, die selbst für den Posten der UN-Generalsekretärin kandidiert, der Nachrichtenagentur AFP.

Textgröße ändern: