Kabinett der sudanesischen Übergangsregierung vorgestellt
Im Sudan ist das erste Kabinett der neuen zivilen Übergangsregierung vorgestellt worden. "Heute beginnen wir eine neue Ära", verkündete Ministerpräsident Abdalla Hamdok am Donnerstag. Die "Top-Priorität" der neuen Regierung sei es, "den Krieg zu beenden und nachhaltigen Frieden zu schaffen". Unter den 18 nominierten Kabinettsmitgliedern sind vier Frauen, darunter die erste Außenministerin des Landes, Asma Mohamed Abdalla.
Die Bekanntgabe des neuen Kabinetts verspätete sich um einige Tage. Hamdok rechtfertigte die Verspätung mit der Begründung, er habe ein "Geschlechtergleichgewicht" erreichen und alle Regionen des Landes repräsentieren wollen. Der Chef der Übergangsregierung, der jahrelang als Wirtschaftsexperte für die Vereinten Nationen gearbeitet hatte, hatte zuletzt davon gesprochen, Technokraten auf Basis ihrer Kompetenzen auszuwählen.
Nachdem im April der autoritär herrschende Staatschef Omar al-Baschir gestürzt worden war, wurde nach monatelangen und teils blutigen Massenprotesten der sogenannte Souveräne Rat gebildet. Der aus Militärvertretern und Zivilisten bestehende Rat soll eine gut dreijährige Übergangsphase hin zur Demokratie leiten. An der Spitze steht der General Abdel Fattah al-Burhan, der zuvor bereits Chef des Militärrats war. Er soll nach 21 Monaten von einem Zivilisten abgelöst werden.
(W.Novokshonov--DTZ)