Deutsche Tageszeitung - Defizit von Kommunen in erstem Halbjahr 2025 erneut gestiegen

Defizit von Kommunen in erstem Halbjahr 2025 erneut gestiegen


Defizit von Kommunen in erstem Halbjahr 2025 erneut gestiegen
Defizit von Kommunen in erstem Halbjahr 2025 erneut gestiegen / Foto: © AFP/Archiv

Die deutschen Städte und Gemeinden haben im ersten Halbjahr 2025 ein Finanzierungsdefizit von 19,7 Milliarden Euro verzeichnet. Damit vergrößerte sich das Defizit der Kern- und Extrahaushalte der Gemeinden und Gemeindeverbände weiter, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. 2024 hatte das Defizit im ersten Halbjahr bei 17,5 Milliarden und 2023 bei 7,3 Milliarden gelegen.

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Das Defizit 2025 ist laut Statistikamt vor allem auf die kommunalen Kernhaushalte zurückzuführen: Hier überstiegen die bereinigten Ausgaben die Einnahmen um 19,0 Milliarden Euro. Die Extrahaushalte wiesen im ersten Halbjahr ein Defizit von 0,7 Milliarden Euro auf. Das Defizit wuchs, weil die Einnahmen nicht mit den Ausgaben Schritt hielten. Letztere stiegen im ersten Halbjahr 2025 um 6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während die bereinigten Einnahmen im selben Zeitraum nur um 6,2 Prozent stiegen.

Die Personalausgaben stiegen im ersten Halbjahr 2025 um 6,3 Prozent auf 52 Milliarden Euro, die laufenden Sachaufwendungen um 5,6 Prozent auf 47,6 Milliarden Euro und die sozialen Leistungen um 6,4 Prozent auf 44,5 Milliarden Euro. Die Sachinvestitionen wuchsen um 5,5 Prozent auf 22,6 Milliarden Euro.

Zudem erhöhten die Kommunen die Zuschüsse für sogenannte laufende Zwecke an den nicht öffentlichen Bereich um 7,9 Prozent auf 24,1 Milliarden Euro. Dazu zählt etwa die Förderung von Kindertagesstätten und anderer Einrichtungen freier Träger. Die kommunalen Zinsausgaben stiegen um 18,8 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro.

Auf der anderen Seite stiegen die Steuereinnahmen der Gemeinden und Gemeindeverbände um 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 56,5 Milliarden Euro. Die Gewerbesteuereinnahmen blieben mit 31,4 Milliarden Euro nahezu unverändert. Die Einnahmen aus Verwaltungs- und Benutzungsgebühren stiegen um 8,2 Prozent auf 25,1 Milliarden Euro.

(M.Dorokhin--DTZ)

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