Deutsche Tageszeitung - Drohnen, Handys, Fluggastdaten: Kabinett will Bundespolizei mehr Befugnisse geben

Drohnen, Handys, Fluggastdaten: Kabinett will Bundespolizei mehr Befugnisse geben


Drohnen, Handys, Fluggastdaten: Kabinett will Bundespolizei mehr Befugnisse geben
Drohnen, Handys, Fluggastdaten: Kabinett will Bundespolizei mehr Befugnisse geben / Foto: © AFP/Archiv

Die Bundespolizei soll in zentralen Bereichen mehr Befugnisse und Kompetenzen bekommen - unter anderem bei der Drohnenabwehr, der Ortung von Handys und der Sicherung von Fluggastdaten. Das Bundeskabinett brachte dazu am Mittwoch ein an vielen Punkten geändertes Bundespolizeigesetz auf den Weg, das von Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) eingebracht wurde. Ein anderes von der Bundesregierung geplantes Gesetz, das der Bundeswehr den Abschuss von Drohnen erlauben soll, war nicht auf der Tagesordnung des Bundeskabinetts.

Textgröße ändern:

Bei der Abwehr von Drohnen ist gesetzlich die Bundespolizei zuständig. Dobrindt warnte zuletzt aufgrund mehrerer Vorfälle unter anderem am Münchener Flughafen vor der gestiegenen Gefahr durch Drohnen. Deren Abwehr erfordere "eine grundsätzliche Erweiterung der technischen und taktischen Befähigung der Bundespolizei", heißt es in dem Gesetzentwurf, der AFP aus Regierungskreisen vorlag. Bisher sei die Bundeswehr "auf die Abwehr von bodengebundenen Gefahren ausgerichtet", durch die Drohnenabwehr entstehe nun "im unteren Bereich des unteren Luftraums ein neuer Einsatzraum".

Die Bundespolizei soll dem Gesetzentwurf zufolge daher mehr Geräte zur Verfügung gestellt bekommen - deren Kosten belaufen sich auf jährlich 90 Millionen Euro. Zudem sollen 341 Mitarbeiter zusätzlich eingestellt werden, die sich um die Bedienung und Beschaffung der Geräte kümmern sollen.

Dobrindt plant zudem, mit einem weiteren Gesetz die Zuständigkeit für einen möglichen Abschuss von Drohnen der Bundeswehr zu übertragen. Dieser Abschuss ist derzeit gesetzlich nicht vorgesehen. Die Novelle des Luftsicherheitsgesetzes befindet sich innerhalb der Bundesregierung noch in der Abstimmung.

Durch das am Mittwoch beschlossene Gesetz soll die Bundespolizei auch in weiteren Feldern mehr rechtliche Möglichkeiten bekommen. Bei der Ortung von Handys sollen mehr technische Mittel zum Einsatz kommen dürfen, etwa sogenannte stille SMS, die dem Empfänger nicht angezeigt werden. Zudem sollen die Daten von Fluggästen, die von außerhalb der Schengen-Grenzen nach Deutschland fliegen, von Airlines automatisch erhoben und an die Polizei übermittelt werden.

Die Polizei soll zur Verhinderung von Straftaten zudem sogenannte Aufenthaltsverbote aussprechen können. Damit wird etwa potenziellen Straftätern verboten, sich an bestimmten Orten wie Bahnhöfen oder Flughäfen aufzuhalten. Diese neue Kategorie geht über die Regelung mit sogenannten Platzverweisen hinaus, die nur zeitlich befristete Geltung haben. Diese neuen Aufenthaltsverbote sollen unter anderem auch zur Drohnenabwehr in der Nähe von Flughäfen zum Einsatz kommen.

(V.Varonivska--DTZ)

Empfohlen

Trump: Rücktritt Maduros wäre "klug"

US-Präsident Donald Trump hat dem venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro den Rücktritt nahegelegt. "Es liegt ganz bei ihm, was er tun will. Ich denke, es wäre klug von ihm, das zu tun", entgegnete Trump am Montag auf die Frage eines Journalisten, ob die US-Regierung mit ihrem Druck auf Venezuela Maduro zum Rücktritt zwingen wolle.

US-Heimatschutzministerin fordert: Maduro "muss gehen"

Venezuelas Präsident Nicolás Maduro darf nach den Worten von US-Heimatschutzministerin Kristi Noem nicht länger im Amt bleiben. "Wir beschränken uns nicht darauf, diese Schiffe abzufangen, sondern senden auch die Botschaft an die Welt, dass die illegalen Aktivitäten von Maduro nicht tolerierbar sind und er gehen muss", sagte Noem am Montag dem Sender Fox News. Es handelt sich um eine der bisher deutlichsten Forderungen der US-Regierung eines Machtwechsel in Venezuela.

Frankreich: Regierung stellt Sondergesetz zur Übertragung des Haushalts auf 2026 vor

Nach dem Scheitern der Haushaltsverhandlungen im französischen Parlament will die Regierung den aktuellen Haushalt in das kommende Jahr hinein verlängern. Ein entsprechendes Sondergesetz wurde am Montagabend in der Kabinettssitzung vorgestellt. "Wir müssen der Nation so schnell wie möglich, noch im Januar, einen Haushalt vorlegen", erklärte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nach Angaben seiner Regierungssprecherin Maud Bregeon am Montag bei der Sitzung. Das Gesetz soll bereits am Dienstag von beiden Kammern des Parlaments verabschiedet werden.

Trump ernennt Grönland-Beauftragten - Dänemark und Grönland fordern Respekt

Die Ernennung eines Sondergesandten für Grönland durch US-Präsident Donald Trump hat den Streit um die größte Insel der Welt neu angeheizt. Nach der Berufung des republikanischen Gouverneurs des US-Bundesstaats Louisiana, Jeff Landry, zum Beauftragten für die rohstoffreiche Insel verlangten die Regierungschefs von Dänemark und Grönland am Montag "Respekt vor unserer gemeinsamen territorialen Integrität". Der dänische Außenminister Lars Lökke Rasmussen kündigte die Einbestellung des US-Botschafters an.

Textgröße ändern: