Deutsche Tageszeitung - Menschen in Israel warten angespannt auf Freilassung der Geiseln

Menschen in Israel warten angespannt auf Freilassung der Geiseln


Menschen in Israel warten angespannt auf Freilassung der Geiseln
Menschen in Israel warten angespannt auf Freilassung der Geiseln / Foto: © AFP

Dramatische Stunden in Israel: Im ganzen Land warten die Menschen seit dem frühen Morgen angespannt auf die Freilassung der letzten Geiseln aus der Gewalt der Hamas. In Tel Aviv strömten in der Nacht zu Montag zahlreiche Menschen zum sogenannten Platz der Geiseln. Viele trugen Porträts der Geiseln und schwenkten israelische Flaggen. Derweil machten sich die Familien der am Montag freizulassenden 20 lebenden Geiseln auf den Weg zum Armeestützpunkt Reim im Süden Israels, um dort ihre Angehörigen nach mehr als zwei Jahren wieder in die Arme zu schließen.

Textgröße ändern:

Die israelische Regierung hatte am Sonntag mitgeteilt, dass die Übergabe der Geiseln, die von islamistischen Palästinensergruppen im Gazastreifen festgehalten werden, voraussichtlich am "frühen Montagmorgen" beginnen werde. "Wir gehen davon aus, dass alle 20 lebenden Geiseln gleichzeitig an das Rote Kreuz übergeben und in sechs bis acht Fahrzeugen transportiert werden", sagte Bedrosian. Erst wenn die Ankunft sämtlicher Geiseln in Israel bestätigt sei, würden im Gegenzug diejenigen palästinensischen Häftlinge freikommen, deren Freilassung vereinbart worden sei.

Nach Angaben von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sind 20 beim Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 verschleppte Geiseln noch am Leben, weitere 27 sind tot. Im Zuge der Vereinbarung sollen am Montag bis alle verbliebenen Geiseln von der Hamas an Israel übergeben werden. Übergeben werden sollen auch die sterblichen Überreste eines bereits 2014 getöteten und seitdem im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Soldaten. Die Frist für die Freilassung der Geiseln läuft am Montag um 12.00 Uhr Ortszeit (11.00 Uhr MESZ) ab.

Im Gegenzug sollen knapp 2000 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden, darunter rund 1700 Bewohner des Gazastreifens, die während des Kriegs von der israelischen Armee festgenommen worden waren. Darunter sind auch 250 Palästinenser, die lebenslange Haftstrafen verbüßen.

Zwei Jahre nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem Beginn des dadurch ausgelösten Krieges im Gazastreifen war am Freitag eine Waffenruhe in Kraft getreten. Israel und die Hamas hatten zuvor der ersten Phase eines von US-Präsident Donald Trump vorgelegten Friedensplans zugestimmt. Seit der Entführung von 251 Menschen vor zwei Jahren waren die Menschen Woche für Woche auf die Straße gegangen, um ein Abkommen über ihre Freilassung und ein Ende des Krieges zu fordern.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Trump ernennt Grönland-Beauftragten - Dänemark und Grönland fordern Respekt

Die Ernennung eines Sondergesandten für Grönland durch US-Präsident Donald Trump hat den Streit um die größte Insel der Welt neu angeheizt. Nach der Berufung des republikanischen Gouverneurs des US-Bundesstaats Louisiana, Jeff Landry, zum Beauftragten für die rohstoffreiche Insel verlangten die Regierungschefs von Dänemark und Grönland am Montag "Respekt vor unserer gemeinsamen territorialen Integrität". Der dänische Außenminister Lars Lökke Rasmussen kündigte die Einbestellung des US-Botschafters an.

Reiche fordert späteren Renteneintritt und weniger Kündigungsschutz

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) dringt auf eine Ausweitung von Arbeitszeiten und Einschränkungen beim Kündigungsschutz, um die Wirtschaft anzukurbeln. Im Portal t-online forderte sie dafür am Montag Maßnahmen auch über die Verabredungen im Koalitionsvertrag hinaus. Aus der SPD kam allerdings umgehend Widerspruch, ebenso von der oppositionellen Linkspartei.

Agrarminister Rainer lehnt Zuckersteuer ab

Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) lehnt die Einführung einer Zuckersteuer in Deutschland kategorisch ab. "Wir brauchen keine Zuckersteuer", sagte er der "Rheinischen Post" vom Montag. "Steuererhöhungen stehen auch nicht im Koalitionsvertrag." Er sei kein Freund von Verboten, betonte der Minister. "Bei Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten haben wir eine freiwillige Reduktionsstrategie mit der Lebensmittelwirtschaft vereinbart, die wirkt."

BKA-Chef Münch: 2025 bereits über 1000 "verdächtige Drohnenflüge" in Deutschland

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat seit Jahresbeginn mehr als 1000 verdächtige Drohnenflüge registriert. Das sagte BKA-Chef Holger Münch der "Bild"-Zeitung vom Montag unter Hinweis auf ein erstmals erstelltes internes Bundeslagebild zur Gefährdung durch das "Tatmittel Drohnen". Am meisten von Überflügen betroffen seien "militärische Einrichtungen, Flughäfen, aber auch andere kritische Infrastrukturen – etwa Rüstungsunternehmen oder Hafenanlagen", sagte Münch weiter.

Textgröße ändern: