Deutsche Tageszeitung - Regierung rechnet mit hohem Interesse an Aktivrente

Regierung rechnet mit hohem Interesse an Aktivrente


Regierung rechnet mit hohem Interesse an Aktivrente
Regierung rechnet mit hohem Interesse an Aktivrente / Foto: © AFP/Archiv

Die Bundesregierung rechnet mit einem großen Interesse an der geplanten Aktivrente, die Beschäftigten nach Erreichen des Renteneintrittsalters eine steuerbegünstigte Weiterbeschäftigung ermöglichen soll. Das Bundesfinanzministerium geht in seinem Gesetzentwurf, der AFP am Dienstag vorlag, von rund 168.000 Interessenten im Jahr aus - das heißt, jeder vierte Anspruchsberechtigte würde bei Erreichen des Renteneintrittsalters das Angebot der Aktivrente auch tatsächlich annehmen. Die jährlichen Mindereinnahmen durch die Steuerbegünstigungen werden auf 890 Millionen Euro veranschlagt.

Textgröße ändern:

Die Zahl von 168.000 Inanspruchnahmen ergibt sich dem Gesetzentwurf zufolge aus den laut statistischem Bundesamt rund 672.000 Menschen im Alter von 65 Jahren oder älter, die mehr als geringfügig beschäftigt sind. Davon könnten dem Gesetzentwurf rund ein Viertel auch im Alter von 67 noch weiterarbeiten und somit von der Aktivrente profitieren.

Mit der Aktivrente will die Bundesregierung ältere Menschen dazu bewegen, auch neben der Rente weiterzuarbeiten. Bis zu 2000 Euro Hinzuverdienst zur Rente sollen pro Monat steuerfrei bleiben.

Streit hatte es in der Koalition über den sogenannten Progressionsvorbehalt bei der Aktivrente gegeben. Dieser hätte dazu geführt, dass der steuerfreie Zusatzverdienst die Steuerlast erhöht, weil der angelegte Steuersatz wegen des höheren Gesamteinkommens steigt. Die Union setzte sich jedoch damit durch, die Aktivrente davon auszunehmen. Der Gesetzentwurf soll voraussichtlich am Mittwoch im Kabinett beschlossen und danach im Bundestag beraten werden.

Das Finanzministerium geht in seinem Gesetzentwurf davon aus, dass den öffentlichen Haushalten durch den Steuerfreibetrag Einnahmen in Höhe von rund 890 Millionen Euro jährlich entgehen würden. Jeweils rund 42,5 Prozent davon gehen zu Lasten des Bundes und der Länder, die verbliebenen rund 15 Prozent schultern die Kommunen.

(L.Møller--DTZ)

Empfohlen

Dutzende Tote bei Angriffen durch Milizen im Sudan - viele Kinder unter Opfern

Bei Drohnenangriffen paramilitärischer Verbände im Sudan sind dutzende Zivilisten getötet worden, darunter offenbar zahlreiche Kinder. In der von der Armee kontrollierten Ortschaft Kalogi im südlichen Bundesstaat Süd-Kordofan seien unter anderem ein Kindergarten und ein Krankenhaus beschossen worden, teilte der Verwaltungschef des Ortes, Essam al-Din al-Sajed, am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP mit. Dabei seien dutzende Zivilisten getötet worden, darunter auch Kinder.

Behörden melden gescheiterten Putschversuch in Benin

Ein Putschversuch im westafrikanischen Benin ist nach Behördenangaben niedergeschlagen worden. Rund ein Dutzend Soldaten seien verhaftet worden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Sonntag aus Militär- und Sicherheitskreisen. Zuvor hatte eine Gruppe von Militärs am frühen Morgen im Staatsfernsehen die Absetzung von Präsident Patrice Talon verkündet.

Parlamentswahl in Hongkong nur mit vorher geprüften "Patrioten" als Kandidaten

Eineinhalb Wochen nach der Brandkatastrophe in einem Wohnkomplex in Hongkong mit mehr als 150 Toten waren die Menschen in der chinesischen Sonderverwaltungszone am Sonntag zu den Wahlurnen gerufen. Sie sollten über das neue Stadtparlament entscheiden, für das allerdings nur vorher geprüfte "Patrioten" kandidieren durften. Kritik am Umgang mit der Brandkatastrophe Ende November war von den Behörden in den vergangenen Tagen massiv unterdrückt worden.

Ukraine-Krieg: Europäer wollen mit Selenskyj über Verhandlungen mit USA sprechen

Die diplomatischen Bemühungen um ein Ende der Kämpfe in der Ukraine laufen weiter auf Hochtouren. Nach Gesprächen zwischen Delegationen Kiews und Washingtons am Wochenende in Florida, wollen am Montag in London die Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich und Großbritannien mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj beraten. Dieser telefonierte am Wochenende mit den US-Unterhändlern und sprach danach von einem "konstruktivem" Gespräch.

Textgröße ändern: