Deutsche Tageszeitung - Akw Saporischschja: Reparaturen an Stromleitungen begonnen

Akw Saporischschja: Reparaturen an Stromleitungen begonnen


Akw Saporischschja: Reparaturen an Stromleitungen begonnen
Akw Saporischschja: Reparaturen an Stromleitungen begonnen / Foto: © AFP/Archiv

In der Ukraine haben laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) Reparaturen an den Stromleitungen rings um das seit mehreren Wochen vom Netz getrennten Atomkraftwerk Saporischschja begonnen. Die Reparaturen an den externen Stromleitungen hätten nach der "Einrichtung von lokalen Waffenruhezonen" begonnen, erklärte IAEA-Chef Rafael Grossi am Samstag im Onlinedienst X. Die Ukraine und Russland bestätigten, dass die Reparaturarbeiten im Gange sind.

Textgröße ändern:

Die ukrainische und die russische Seite arbeiteten gemeinsam mit der IAEA an der Umsetzung eines "komplexen Reparaturplans", erklärte Grossi. Die Wiederherstellung der externen Stromversorgung sei für die atomare Sicherheit entscheidend. Wie lange die Reparaturarbeiten dauern werden, teilte die IAEA nicht mit. Zuvor hatte sie erklärt, dass auf beiden Seiten der einige Kilometer von dem Kraftwerk entfernten Frontlinie Reparaturen nötig seien.

Mit Diesel betriebene Notstromgeneratoren halten derzeit das von russischen Truppen besetzte Akw am Laufen, das seit dem 23. September von der externen Stromversorgung abgeschnitten ist. Es handelt sich um die bereits zehnte Unterbrechung der Stromversorgung des größten Akws Europas seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Die russische Armee hatte das Kraftwerk Anfang März 2022, kurz nach Beginn ihrer Invasion in dem Nachbarland, erobert und hält es seitdem besetzt.

Die sechs Reaktoren des Kraftwerks, die vor dem Krieg etwa ein Fünftel des Stroms der Ukraine produziert hatten, waren von Russland nach der Eroberung der Anlage abgeschaltet worden und blieben seither stillgelegt. Auch wenn die Reaktoren also keinen Strom mehr erzeugen, brauchen sie eine zuverlässige Stromversorgung. Mit dem Strom werden die Kühl- und Sicherheitssysteme aufrechterhalten, die eine Kernschmelze verhindern.

Moskau und Kiew haben sich gegenseitig wiederholt vorgeworfen, durch Angriffe auf das Kraftwerk eine nukleare Katastrophe zu riskieren. Beide Seiten machten sich gegenseitig für den jüngsten Stromausfall verantwortlich.

Anfang Oktober erklärte Moskau, die Situation in Saporischschja unter Kontrolle zu haben, nachdem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Bedenken geäußert hatte.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Ermittler: Russischer General bei Explosion von Autobombe in Moskau getötet

Bei der Explosion einer Autobombe in Moskau ist nach Angaben der Ermittler ein hochrangiges Mitglied des russischen Generalstabs getötet worden. Eine Untersuchung wegen des "Mordes" an Generalleutnant Fanil Sarwarow sei eingeleitet worden, erklärte der russische Ermittlungsausschuss für schwere Straftaten am Montag. Eine der untersuchten Spuren deute auf Verbindungen zu "ukrainischen Spezialeinheiten" hin.

Nach Beitragserhöhungen: Warken weist Kritik von Krankenkassen zurück

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hat Kritik gesetzlicher Krankenkassen zurückgewiesen, sie habe nicht genug gegen Beitragserhöhungen getan. "Wenn die Kassen sagen, dass nur die anderen schuld seien, machen sie es sich zu einfach", sagte Warken der "Süddeutschen Zeitung" vom Montag. "Jeder hat Verantwortung, auch die Kasse."

Außenminister der Asean-Staaten beraten zu Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha

In Malaysia kommen am Montag die Außenminister des südostasiatischen Staatenverbundes Asean zusammen, um über den Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha zu beraten. Bei den im Dezember erneut ausgebrochenen Kämpfen zwischen den beiden Nachbarländern wurden nach Behördenangaben bislang mindestens 22 Menschen in Thailand und 19 in Kambodscha getötet. Das Treffen in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur könnte nach Angaben aus Bangkok und Phnom Penh zur Entspannung der Lage beitragen.

Regierungskreise: USA verfolgen weiteren Öltanker in der Karibik

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Spannungen mit Venezuela verfolgen die USA offenbar in der Karibik einen dritten Öltanker. Nach Angaben aus Washingtoner Regierungskreisen verfolgt die US-Küstenwache derzeit ein mit Sanktionen belegtes Schiff, das von Venezuela zur Umgehung der Sanktionen gegen das Land eingesetzt werde. Das Schiff fahre unter falscher Flagge und unterliege einer "gerichtlichen Beschlagnahmungsverfügung".

Textgröße ändern: