Deutsche Tageszeitung - Indianer-Häuptling und Bürgerrechtsheld mit Statue im US-Kapitol geehrt

Indianer-Häuptling und Bürgerrechtsheld mit Statue im US-Kapitol geehrt


Indianer-Häuptling und Bürgerrechtsheld mit Statue im US-Kapitol geehrt
Indianer-Häuptling und Bürgerrechtsheld mit Statue im US-Kapitol geehrt / Foto: ©

Dem Häuptling der Ponca-Indianer und Bürgerrechtshelden Standing Bear ("Stehender Bär") ist rund 140 Jahre nach seinem Wirken im US-Kapitol eine Statue gewidmet worden. Der im US-Bundesstaat Nebraska geborene Häuptling sei "einer der wichtigsten Anführer im Kampf für die Bürgerrechte" seines Landes gewesen, "von dem fast niemand etwas weiß, und wir hoffen, dass wir das heute korrigieren und seine Geschichte erzählen können", sagte Pete Ricketts, Gouverneur von Nebraska, bei der Enthüllung der Statue am Mittwoch.

Textgröße ändern:

Die Bronzestatue des Indianerhäuptlings steht künftig in einem Ehrensaal des US-Kapitols neben Standbildern berühmter US-Bürger wie der Bürgerrechtlerin Rosa Parks.

Standing Bear war 1879 mit einer legendären Rede vor Gericht in die US-Geschichte eingegangen. "Ich bin ein Mensch, Gott hat uns beide geschaffen", sagte er damals zu einem Richter mit ausgestreckter Hand.

"Diese Hand hat nicht die gleiche Farbe wie Ihre, aber wenn ich sie durchbohre, werde ich Schmerz empfinden. Wenn Sie Ihre Hand durchbohren, werden Sie ebenfalls Schmerzen haben", wurde Standing Bear von Rickett zitiert. "Das Blut, das aus meiner Hand fließen wird, wird die gleiche Farbe haben wie Ihres."

Kurz nach dem US-Bürgerkrieg hatte die Regierung den Indianerstamm des Häuptlings zur Umsiedlung von Nebraska in ein Gebiet im heutigen Bundesstaat Oklahoma gezwungen. Standing Bear wurde festgenommen, als er das Reservat verließ, um seinen sterbenden 16-jährigen Sohn in seiner einstigen Heimat zu begraben. Das Gericht sprach ihn nach seiner Rede überraschend frei und erkannte die Ureinwohner erstmals als Bürger der Vereinigten Staaten mit entsprechenden Rechten an.

Unter US-Ureinwohnern galt Standing Bear seither als ein Held, jedoch blieb sein Wirken in den USA weitgehend unbekannt. "Ich will ehrlich sein, ich kannte die Geschichte nicht", gab der Republikaner Kevin McCarthy zu. Bei der Enthüllungszeremonie trugen ein Mann und eine Frau in traditioneller Kleidung die US-Flagge und das Banner des Stammes, während die Nationalhymne gespielt wurde.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Sechs Verletzte nach Angriff auf jüdische Aktivisten in USA - FBI ermittelt wegen "Terroranschlags"

Knapp zwei Wochen nach dem tödlichen Angriff vor dem Jüdischen Museum in Washington ist es in den USA erneut zu einer Gewalttat gegen Juden gekommen. Bei einem Angriff auf eine "friedliche Kundgebung" jüdischer Aktivisten in Boulder im US-Bundesstaat Colorado wurden sechs Menschen im Alter zwischen 67 und 88 Jahren teils schwer verletzt, wie die Behörden am Sonntag (Ortszeit) mitteilten. Das FBI eröffnete die Ermittlungen wegen eines "gezielten Terroranschlags". Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich demnach um einen 45-jährigen Mann.

Wahlkrimi in Polen: Nationalist Nawrocki laut Prognose vor Pro-Europäer Trzaskowski

Wahlkrimi in Polen: Nach der Stichwahl um das Präsidentenamt in dem EU- und Nato-Mitgliedsland zeichnet sich jüngsten Prognosen zufolge ein Sieg des Nationalisten Karol Nawrocki ab. Den Zahlen des Meinungsforschungsinstituts Ipsos zufolge erhielt Nawrocki bei der Wahl am Sonntag 51 Prozent der Stimmen, auf seinen liberalen Rivalen Rafal Trzaskowski entfielen demnach 49 Prozent. Bei einer früheren Prognose hatte der Pro-Europäer Trzaskowski bei dem Kopf-an-Kopf-Rennen noch vorne gelegen. Mit dem vorläufigen Ergebnis wurde für Montagmorgen gerechnet.

Baerbock soll zur Präsidentin der UN-Vollversammlung gewählt werden

Bei den Vereinten Nationen in New York wird am Montag (16.00 Uhr MESZ) der Posten an der Spitze der Vollversammlung neu vergeben - einzige Kandidatin ist die frühere Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne). Sie hatte in ihrer Bewerbungsrede vor zwei Wochen angesichts der Abschottungstendenzen in den USA und anderen Ländern die Vereinten Nationen als wichtiger denn je bezeichnet.

Voraussichtlich erneute direkte Gespräche zwischen Ukraine und Russland über Waffenruhe

Unterhändler der Ukraine und Russlands werden voraussichtlich am Montag in Istanbul zu einer zweiten Verhandlungsrunde über eine Waffenruhe zusammenkommen. Beide Regierungen hatten am Sonntag die Entsendung von Verhandlungsdelegationen in die türkische Metropole bekanntgegeben. Die ukrainische Delegation wird nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj wie schon bei dem vorherigen direkten Treffen mit der russischen Seite vor rund zwei Wochen von Verteidigungsminister Rustem Umerow geleitet.

Textgröße ändern: