Deutsche Tageszeitung - Zehntausende demonstrieren in New York für Klimaschutz

Zehntausende demonstrieren in New York für Klimaschutz


Zehntausende demonstrieren in New York für Klimaschutz
Zehntausende demonstrieren in New York für Klimaschutz / Foto: ©

Vor dem UN-Klimagipfel haben in New York zehntausende Menschen verstärkte Anstrengungen der Weltgemeinschaft für den Schutz des Erdklimas gefordert. Die junge schwedische Aktivistin Greta Thunberg rief die Politiker bei der Kundgebung am Freitag zum Handeln auf, um die Emission von Treibhausgasen zu reduzieren. Die Demonstration in New York war Teil von weltweiten Streiks und Kundgebungen, an denen sich am Freitag rund um den Globus mehrere Millionen Menschen beteiligten.

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"Jetzt, wo wir gezeigt haben, dass wir es können, müssen sie zeigen, was sie tun können", sagte Thunberg an die Teilnehmer des UN-Klimagipfels gerichtet, der am Montag in New York beginnt. "Sie müssen nun Verantwortung übernehmen." Im Gespräch mit AFP sagte die 16-Jährige, sie hoffe, "dass dies ein Wendepunkt für die Gesellschaft ist, dass wir zeigen, wie viele Menschen engagiert sind, wie viele Menschen Druck auf die Politiker aufbauen - vor allem vor dem UN-Klimagipfel".

Thunberg sprach von rund 250.000 Teilnehmern allein in New York. Viele der Demonstranten waren Teenager. Die rund 1,1 Millionen Schüler der US-Ostküstenmetropole hatten von ihren Schulen die Erlaubnis erhalten, für die Teilnahme an dem Protest dem Unterricht fernzubleiben.

Bei der Demonstration trug die 16-Jährige dasselbe Schild mit der Aufschrift "Schulstreik für das Klima", das sie bei ihren Protestaktionen immer bei sich hat. Andere Demonstranten in New York hielten Schilder mit Slogans wie "Es gibt keinen Planeten B" oder "Gib der Erde eine Chance". Auch der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio marschierte mit.

Am Montag kommen in New York zahlreiche Staats- und Regierungschefs zum Klimagipfel der Vereinten Nationen zusammen. Unter ihnen ist Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), deren Regierungskoalition am Freitag ein milliardenschweres Klimaschutzprogramm auf den Weg gebracht hat. Die Maßnahmen werden von der deutschen Sektion der von Thunberg gegründeten Fridays-for-Future-Bewegung als "desaströs" kritisiert, da sie nicht für "echten Klimaschutz" sorgten.

Vor dem UN-Klimagipfel soll es am Samstag bei der UNO noch einen eigenen Klimagipfel für die Jugend geben. Zu beiden Veranstaltungen ist auch Thunberg eingeladen. Sie hatte mit ihren freitäglichen Schulstreiks die neue weltweite Protestbewegung gegen die Erderwärmung in Gang gesetzt.

(U.Beriyev--DTZ)