Deutsche Tageszeitung - Tausende in der Schweiz demonstrieren gegen neuen Mobilfunkstandard 5G

Tausende in der Schweiz demonstrieren gegen neuen Mobilfunkstandard 5G


Tausende in der Schweiz demonstrieren gegen neuen Mobilfunkstandard 5G
Tausende in der Schweiz demonstrieren gegen neuen Mobilfunkstandard 5G / Foto: ©

Aus Sorge vor möglichen gesundheitlichen Risiken haben in der Schweizer Hauptstadt Bern tausende Menschen gegen den neuen Mobilfunkstandard 5G demonstriert. Die Demonstranten versammelten sich am Samstag vor dem Parlament des Alpenlandes, um gegen die Errichtung weiterer 5G-Antennen zu protestieren. "Boykottiert 5G" oder "Immer schneller, höher, weiter zu Lasten des Menschen und der Umwelt" war auf ihren Plakaten zu lesen.

Textgröße ändern:

"Dass heute so viele Menschen zusammengekommen sind, ist ein starkes Zeichen gegen die unkontrollierte Einführung von 5G", erklärte Tamlin Schiber Ulman. Sie ist Ko-Präsidentin der Organisation Frequencia, die die Kundgebung organisiert hatte.

Kritiker warnen, dass die durch 5G-Netze erzeugte elektromagnetische Strahlung deutlich höhere Gesundheits- und Umweltrisiken bergen könnte als frühere Mobilfunkstandards. Auch der einflussreiche Schweizer Ärzteverband FMH mahnte zur Vorsicht. Mit Petitionen wurden mehrere Schweizer Kantone dazu gebracht, die Errichtung von 5G-Antennen vorsichtshalber zu verschieben.

5G-Gegner in der Schweiz versuchen derzeit, die 100.000 nötigen Unterschriften zu sammeln, um ein Referendum über den 5G-Ausbau zu erzwingen. Ihrer Ansicht nach soll er ausgesetzt werden, bis die Risiken besser eingeschätzt werden können. Derzeit wird an einigen Studien dazu gearbeitet, unter anderem von der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

In der Schweiz waren im Februar 5G-Frequenzen an drei große Anbieter vergeben worden. Diese werben offensiv im Fernsehen und auf Plakaten für den neuen Standard. Bis Anfang Juli waren 334 5G-Antennenstationen einsatzbereit, wie die Schweizer Behörden der Nachrichtenagentur AFP mitteilten.

Der Standard 5G verspricht deutlich schnellere und leistungsfähigere Verbindungen als ältere Mobilfunkstandards. In Deutschland sicherten sich bei der Frequenzauktion der Bundesnetzagentur, die Mitte Juni endete, die Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica (O2) und 1&1 Drillisch (United Internet) Frequenzblöcke. Die Telekom startete ihr 5G-Netz Anfang September in fünf deutschen Städten: Berlin, München, Köln, Bonn und Darmstadt.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

Neuer Präsident in Botsuana lobt reibungslosen Regierungswechsel

Der neue Präsident im südafrikanischen Botsuana hat seinen Vorgänger für den reibungslosen Regierungswechsel gelobt. "Wir waren besorgt und unsicher, wie mit diesem Ergebnis umgegangen werden würde, ob es Akzeptanz und eine friedliche Übergabe geben würde", sagte Duma Boko am Montag im Büro des Präsidenten, wo ihm sein Vorgänger Mokgweetsi Masisi die Amtsgeschäfte übergab.

Nouripour: Wollen Bruch von Ampel-Koalition nicht

Die Grünen wollen weiter mit der SPD und den FDP in einer Koalition regieren. Die Frage nach einem möglichen Koalitionsbruch stelle sich nicht, sagte Grünen-Chef Omid Nouripour am Montag nach einer Präsidiumssitzung seiner Partei in Berlin. "Wir wollen den Bruch nicht." Die Grünen gingen zudem davon aus, dass auch "andere vertragstreu sind und wir die Arbeit, die wir hier miteinander machen, zu Ende bringen". Dies sei "ein Gebot des Anstands".

Trump und Harris werben im Endspurt vor der US-Wahl in Pennsylvania um Stimmen

Endspurt in einem extrem engen Rennen: Vor der richtungsweisenden US-Präsidentschaftswahl am Dienstag werben beide Kandidaten noch einmal intensiv um Wählerstimmen. Während die Demokratin Kamala Harris am Montag eine ganze Serie von Kundgebungen im wichtigen Swing State Pennsylvania absolvieren wollte, stehen bei ihrem republikanischen Widersacher Donald Trump Pennsylvania, North Carolina und Michigan auf dem Programm. Beide lagen in den Umfragen einen Tag vor dem Urnengang nach wie vor äußerst eng beieinander.

EU-Kommissare auf dem Prüfstand: Anhörungen im Europaparlament in Brüssel begonnen

Es ist die wichtigste Prüfung für das neue Team von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: Im Europaparlament haben die Anhörungen der künftigen Kommissarinnen und -Kommissare begonnen. Als erste stellten sich am Montag der designierte Handelskommissar Maros Sefcovic und der künftige Kulturkommissar Glenn Micallef in Brüssel den Fragen der Abgeordneten. Bei einer schlechten Vorstellung können die Fachausschüsse die Anwärterinnen und Anwärter theoretisch ablehnen.

Textgröße ändern: