Mindestens sieben Kinder sterben bei Einsturz einer Grundschule in Nairobi
Beim Einsturz eines Schulgebäudes in einem Slum der kenianischen Hauptstadt Nairobi sind mindestens sieben Kinder ums Leben gekommen. Dutzende weitere wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt, als die private Vor- und Grundschule am Morgen über ihren Köpfen zusammenbrach. Das Armenviertel verfügt über keine öffentliche Schule, die private Einrichtung war mit billigsten Materialien gebaut worden. Stunden nach dem Einsturz dauerte die Suche nach Verschütteten an.
Nach Angaben des örtlichen Abgeordneten John Kiarie war das erste Stockwerk des aus Bauholz und Wellblech zusammengezimmerten Gebäudes in Dagoretti offenbar eingebrochen, während sich die Kinder im Erdgeschoss in ihren Klassenzimmern einfanden. 57 Kinder wurden ins Krankenhaus eingeliefert, zwei von ihnen schwebten den Ärzten zufolge noch in Lebensgefahr.
Vor dem zerstörten Gebäude fanden sich hunderte Menschen aus dem Slum ein. Zerrissene Schulhefte und zerstörte kleine Tische zeugten von der Katastrophe, wie ein AFP-Journalist berichtete. Einige Opfer waren demnach vier oder fünf Jahre alt.
Bei der Precious Talent Academy handelt es sich um eine private Einrichtung. In dem Slum habe sich kein städtisches Gelände für eine ordentlich gebaute öffentliche Schule gefunden, sagte der Abgeordnete Kiarie. Viele private Schulen in den Armenvierteln aber würden mit wenig Geld errichtet, da es kaum Regeln für ihren Bau gebe, klagte Kiarie. Bildungsminister George Magoha versprach nach einem Besuch in Dagoretti den Bau einer öffentlichen Schule.
In Kenia stürzten in den vergangenen Jahren immer wieder Gebäude ein. Das ostafrikanische Land erlebt derzeit einen Bauboom. Viele Gebäude werden auf die Schnelle errichtet, dabei herrscht oftmals Pfusch am Bau. Vor allem in Nairobi explodieren die Immobilienpreise, die Unterschicht wird immer mehr in Slums abgedrängt.
(P.Tomczyk--DTZ)