Deutsche Tageszeitung - Umweltschutzorganisationen fordern "ökologische Wende" in Waldpolitik

Umweltschutzorganisationen fordern "ökologische Wende" in Waldpolitik


Umweltschutzorganisationen fordern "ökologische Wende" in Waldpolitik
Umweltschutzorganisationen fordern "ökologische Wende" in Waldpolitik / Foto: ©

Vor dem von Bundesforstministerin Julia Klöckner (CDU) am Mittwoch veranstalteten nationalen Waldgipfel haben große deutsche Umweltschutzorganisationen eine "ökologische Wende in der deutschen Waldpolitik" gefordert. Die Wälder hätten nur dann eine Chance gegen die zunehmenden Klimaextreme, wenn effektive Maßnahmen gegen die Erderwärmung mit ökologisch verträglicher Waldwirtschaft gekoppelt würden, erklärten Greenpeace, Nabu, BUND und andere am Dienstag in Berlin.

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Die aktuelle Waldkrise habe ihre Ursachen nicht nur im Klimawandel, sondern auch in einer "Politik, die den Wald über Jahrzehnte vor allem als Holzacker behandelt hat", teilten die Organisationen weiter mit. Der dringend notwendige Umbau von den besonders anfälligen künstlichen Nadelholzforsten hin zu widerstandsfähigeren naturnahen Laubwäldern gehe viel zu langsam voran. Hier müsse massiv nachgeholfen werden.

In Deutschland kommt es seit vorigem Jahr zum großflächigen Absterben von Bäumen in einem Ausmaß, das es nach Angaben von Regierungen sowie Fachverbänden so noch nicht gab. Laut Bundesagrarministerium sind inzwischen 150.000 Hektar Wald zerstört. Als maßgebliche Ursachen gelten die seit zwei Jahren anhaltende Dürre und dadurch ausgelöste Folgeprobleme. So fallen die geschwächte Bäume Schädlingen zum Opfer.

Wegen der als dramatisch beschriebenen Entwicklung lädt Klöckner für Mittwoch zu einem nationalen Waldgipfel eingeladen, an dem sich ihrem Ministerium zufolge mehr als 170 Interessengruppen und Organisationen beteiligen. Dort soll über kurzfristige Hilfen zur Wiederaufforstung sowie langfristige Gegenstrategien beraten werden. Im Raum stehen unter anderem Forderungen von verschiedenen Seiten nach staatlichen Hilfsprogrammen im Umfang von bis zu einer Milliarde Euro und mehr.

(P.Tomczyk--DTZ)