Deutsche Tageszeitung - US-Sonderberater Kushner in Jerusalem mit Netanjahu zusammengetroffen

US-Sonderberater Kushner in Jerusalem mit Netanjahu zusammengetroffen


US-Sonderberater Kushner in Jerusalem mit Netanjahu zusammengetroffen
US-Sonderberater Kushner in Jerusalem mit Netanjahu zusammengetroffen / Foto: © POOL/AFP

Der US-Sonderberater Jared Kushner ist israelischen Angaben zufolge in Jerusalem zu Gesprächen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu zusammengetroffen. Der Ministerpräsident sei derzeit in einem Treffen mit dem Sondergesandten und Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump in Jerusalem, teilte sein Büro am Montag mit. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht mitgeteilt.

Textgröße ändern:

Laut israelischen Medienberichten erfolgt Kushners Besuch vor dem Hintergrund verstärkter US-Bemühungen zur Absicherung des maßgeblich von Trump vorangetriebenen Gaza-Friedensplans.

Kushner und der US-Sondergesandte Steve Witkoff spielten eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der ersten Phase des Waffenruheabkommens zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen. Insbesondere brachten sie die Freilassung der letzten 20 überlebenden Geiseln der Hamas im Zuge des Trump-Plans voran.

Die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas war zuletzt immer wieder von Verstößen geprägt. Zuletzt hatten Hamas-Kämpfer israelische Soldaten im Gazastreifen attackiert, die israelische Armee nahm daraufhin Ende Oktober kurzzeitig die Luftangriffe auf Hamas-Ziele wieder auf.

Zudem hätten die Islamisten im Zuge des Waffenruhe-Abkommens neben den letzten 20 überlebenden Geiseln bereits vor einem Monat auch alle 28 noch im Gazastreifen festgehaltenen toten Geiseln an Israel übergeben sollen. Bislang übergaben sie jedoch schrittweise erst 24 tote Geiseln. Drei Israelis und ein Thailänder, die am 7. Oktober 2023 getötet und anschließend in den Gazastreifen entführt wurden, sind noch immer dort.

Nach Darstellung der Hamas verläuft die Rückgabe der Leichen schleppend, weil diese unter den Kriegsruinen im Gazastreifen nur schwer zu lokalisieren seien. Israel wirft der Hamas dagegen vor, die Herausgabe der Toten aus taktischen Gründen hinauszuzögern.

Zuletzt hatte die Hamas am Sonntag die sterblichen Überreste von Hadar Goldin überstellt - mehr als elf Jahre nach der Verschleppung seines Leichnams. Nach Angaben der israelischen Regierung wurde er 2014 während des dritten Gaza-Kriegs in einem Hinterhalt getötet - wenige Stunden nach Inkrafttreten einer Waffenruhe. Hamas-Kämpfer hätten seine Leiche dann in den Tunnel gezerrt, sagte Regierungssprecherin Schosch Bedrosian am Sonntag.

Israel führte Goldin auf der Liste der 28 getöteten Geiseln, deren Rückgabe Teil der seit Oktober geltenden Waffenruhevereinbarung mit der Hamas ist. Bei den übrigen 27 handelt es sich um Menschen, die beim Großangriff der Islamisten auf Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt worden waren.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Nach Entführung aus Internat in Nigeria: 100 Schulkinder freigekommen

Nach der Entführung von mehr als 300 Schülerinnen und Schülern aus einem katholischen Internat in Nigeria sind nach Angaben der UNO und lokaler Medien 100 Kinder freigekommen. Die Schulkinder seien in der Hauptstadt Abuja eingetroffen und sollten am Montag Vertretern der Regionalregierung im Bundesstaat Niger übergeben werden, hieß es am Sonntag aus UN-Kreisen in Nigeria. Örtliche Medien berichteten ebenfalls, die Kinder seien frei. Unklar blieb dabei, ob sie von den Entführern freigelassen oder mit militärischer Gewalt befreit wurden.

UNO drängt Taliban zu Aufhebung von Frauen-Zutrittsverbot in ihren Büros

Die Vereinten Nationen haben die in Afghanistan herrschenden islamistischen Taliban aufgerufen, ein Zutrittsverbot für afghanische Mitarbeiterinnen in UN-Büros aufzuheben. Das seit September geltende Verbot gefährde "lebensrettende Dienste" von UN-Organisationen in dem Land, erklärte Susan Ferguson von der UN-Behörde für Frauen in Afghanistan am Sonntag. Zudem verstoße es gegen die Menschenrechte und Gleichheitsgrundsätze.

Grünen-Kandidat Yilmaz gewinnt Oberbürgermeisterwahl in Kiel

Der Grünen-Politiker Samet Yilmaz ist neuer Oberbürgermeister der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel. Der 44-Jährige setzte sich am Sonntag in der Stichwahl mit 54,1 Prozent klar gegen den von CDU und FDP unterstützten Bewerber Gerrit Derkowski (parteilos) durch, wie die Stadt mitteilte. Auf Derkowski entfielen laut vorläufigem Ergebnis 45,9 Prozent. Im ersten Wahlgang vor drei Wochen hatte er noch vorn gelegen.

Niedrige Beteiligung bei Parlamentswahl in Hongkong

Die Wahl zum Hongkonger Stadtparlament hat eineinhalb Wochen nach der verheerenden Brandkatastrophe in einem Wohnkomplex nur wenige Wähler an die Urnen gelockt: Die Behörden verzeichneten mit 31,9 Prozent die zweitniedrigste Wahlbeteiligung in der Geschichte Hongkongs, wie die Wahlkommission in der Nacht zum Montag (Ortszeit) mitteilte.

Textgröße ändern: