Deutsche Tageszeitung - Nordkorea bestätigt Test von unter Wasser abgefeuerter ballistischer Rakete

Nordkorea bestätigt Test von unter Wasser abgefeuerter ballistischer Rakete


Nordkorea bestätigt Test von unter Wasser abgefeuerter ballistischer Rakete
Nordkorea bestätigt Test von unter Wasser abgefeuerter ballistischer Rakete / Foto: ©

Nordkorea hat den Test eines neuen ballistischen Raketentyps bestätigt. Am Mittwoch sei ein "neuer Typ" einer unter Wasser abgeschossenen ballistischen Rakete erfolgreich getestet worden, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur KCNA am Donnerstag (Ortszeit). Das Geschoss vom Typ Pukguksong-3 sei vor der Wonsan-Küste "im vertikalen Modus" abgefeuert worden. Machthaber Kim Jong Un habe den am Test Beteiligten "warme Glückwünsche" ausgesprochen.

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Zuvor hatte der südkoreanische Generalstab erklärt, Nordkorea habe einen weiteren Raketentest vorgenommen. Die ballistische Rakete war demnach 450 Kilometer weit Richtung Osten geflogen und dann ins Meer gestürzt.

Die Regierung in Tokio erklärte, ein Teil des Geschosses habe japanische Gewässer erreicht: Das Projektil sei offenbar in Japans sogenannte ausschließliche Wirtschaftszone gestürzt, ein 200 Seemeilen breites Band um das japanisches Festland. Japans Regierungschef Shinzo Abe verurteilte den Raketentest als Verletzung von UN-Resolutionen.

Nordkorea hatte in den vergangenen Wochen bei Tests mehrfach ballistische Kurzstreckenraketen abgefeuert. Erst am Dienstag kündigte die Regierung in Pjöngjang dann an, die Atomgespräche mit den USA wieder aufnehmen zu wollen. Vize-Außenministerin Choe Son Hui erklärte, nach einem "ersten Kontakt" am Freitag sollten die Verhandlungen auf Arbeitsebene am Samstag wieder aufgenommen werden. Eine Sprecherin des US-Außenministeriums bestätigte eine baldige Wiederaufnahme der Gespräche.

Bereits in der Vergangenheit hatte Nordkorea kurz nach einem Gesprächsangebot Waffen getestet. Experten zufolge will die Führung in Pjöngjang damit den Druck auf die Gegenseite erhöhen.

Die Verhandlungen zwischen den USA und Nordkorea über eine Denuklearisierung kommen seit Monaten nicht von der Stelle. Bei einem Gipfeltreffen in Hanoi im Februar hatten US-Präsident Donald Trump und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un keine Einigung über Schritte zur atomaren Abrüstung Nordkoreas erzielt.

Ende Juni trafen sich Trump und Kim erneut in der entmilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südkorea. Dabei einigten sie sich auf eine Fortsetzung der Gespräche auf Arbeitsebene.

Die Entlassung von Trumps Nationalem Sicherheitsberater John Bolton vor drei Wochen sorgte dann für neues Tauwetter zwischen Washington und Pjöngjang. Bolton war für einen besonders harten Umgang mit Nordkorea eingetreten und von Pjöngjang wiederholt als Kriegstreiber bezeichnet worden. Am Montag warnte Bolton bei seinem ersten öffentlichen Aufritt seit seiner Entlassung, Nordkorea habe nicht die Absicht, sein Atomwaffenarsenal aufzugeben.

(W.Novokshonov--DTZ)