Deutsche Tageszeitung - Trump: Saudi-Arabien wird "wichtiger Nicht-Nato-Verbündeter" der USA

Trump: Saudi-Arabien wird "wichtiger Nicht-Nato-Verbündeter" der USA


Trump: Saudi-Arabien wird "wichtiger Nicht-Nato-Verbündeter" der USA
Trump: Saudi-Arabien wird "wichtiger Nicht-Nato-Verbündeter" der USA / Foto: © AFP

Saudi-Arabien wird nach den Worten von US-Präsident Donald Trump "wichtiger Nicht-Nato-Verbündeter" der Vereinigten Staaten. "Ich freue mich, heute Abend bekannt geben zu können, dass wir unsere militärische Zusammenarbeit auf eine noch höhere Ebene heben, indem wir Saudi-Arabien offiziell als wichtigen Nicht-Nato-Verbündeten einstufen", sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) bei einem Galadinner im Weißen Haus mit dem saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman. Bislang haben 19 Länder diesen Status, der eine enge militärische Zusammenarbeit mit den USA vorsieht.

Textgröße ändern:

Bin Salman war am Dienstag zu seinem ersten Besuch in Washington seit rund sieben Jahren eingetroffen, der einflussreiche saudiarabische Kronprinz wurde dabei mit außergewöhnlichen militärischen Ehren von Trump empfangen.

Trump setzt auf gute Beziehungen zu Saudi-Arabien. Er beteuerte am Dienstag die Unschuld bin Salmans bei der Ermordung des regierungskritischen saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi vor rund sieben Jahren: Der Kronprinz habe nichts von dem Mord gewusst, sagte der US-Präsident. Trump widersprach damit einem Bericht des US-Geheimdienstes. Die Ermordung des Journalisten hatte zu massiven Spannungen zwischen den USA und Saudi-Arabien geführt.

Trotz israelischer Bedenken billigte Trump nach Angaben des Weißen Hauses vom Dienstag den Verkauf von F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien. Israel ist bisher das einzige Land im Nahen Osten, das über F-35-Kampfflugzeuge aus US-Produktion verfügt. Der Verkauf der Kampfjets an Saudi-Arabien könnte ein Anreiz für den Golfstaat sein, seine Beziehungen zu Israel zu normalisieren. Wegen des Kriegs im Gazastreifen galt dies bisher als unwahrscheinlich, Trump will jedoch eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien erreichen.

Die USA und Saudi-Arabien schlossen nach Angaben aus Washington außerdem eine "gemeinsame Erklärung" zur zivilen Atomkraft. Diese bilde die rechtliche Grundlage für eine "jahrzehntelange, milliardenschwere" Partnerschaft im Bereich der Atomkraft.

Saudi-Arabien möchte bei der zivilen Atomkraft auf US-Technologie zurückgreifen - dies unterliegt jedoch strengen Regeln. Es wird erwartet, dass der US-Kongress ein solches Abkommen genau prüfen würde. Saudi-Arabien betont, dass das Land nicht nach Atomwaffen strebt.

(V.Korablyov--DTZ)

Empfohlen

Merz sagt Israel bei Antrittsbesuch Unterstützung zu - sieht aber auch Differenzen

Bei seinem Antrittsbesuch in Israel hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) politische Differenzen deutlich gemacht – aber auch die Verlässlichkeit der deutschen Unterstützung bekräftigt. "Es bleibt der unveränderliche Wesenskern der Politik der Bundesrepublik Deutschland, an der Seite dieses Landes zu stehen", sagte Merz am späten Samstagabend bei einem Treffen mit Präsident Isaac Herzog in Jerusalem. Für Sonntag ist ein Treffen des Kanzlers mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu geplant.

Merz trifft Netanjahu bei Antrittsbesuch in Jerusalem

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) kommt bei seinem Antrittsbesuch in Israel am Sonntag mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zusammen (10.00 Uhr MEZ). Bei dem Treffen will Merz nach eigenen Angaben für eine Umsetzung der Zweistaatenlösung werben, also für die Errichtung eines eigenen Palästinenserstaats an der Seite Israels. Zudem will er Israel auffordern, eine bessere humanitäre Versorgung der Menschen im Gazastreifen zu ermöglichen. Auch die angespannte Lage im Westjordanland will der Kanzler zur Sprache bringen.

Parlamentswahl in Hongkong: Wahlrecht lässt nur Kandidatur von "Patrioten" zu

In der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong finden am Sonntag Parlamentswahlen statt. Als Reaktion auf die pro-demokratischen Massenproteste hatte Peking 2021 das Wahlrecht für Hongkong geändert, um sicherzustellen, dass nur "Patrioten" antreten können. Nun wird die zweite Gruppe von Abgeordneten nach dem neuen Wahlrecht bestimmt, wobei weniger als ein Viertel der Kandidaten direkt gewählt werden können.

Merz sagt Israel bei Antrittsbesuch weitere Unterstützung zu

Zum Auftakt seines Besuchs in Israel hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) die Gemeinsamkeiten betont und eine weitere Unterstützung des Landes zugesagt. Trotz unterschiedlicher Sichtweisen beider Regierungen in manchen Bereichen sehe er "bis heute im Grundsatz keinerlei Differenzen“, sagte Merz am Samstagabend bei einem Treffen mit dem israelischen Präsidenten Isaac Herzog in Jerusalem.

Textgröße ändern: