Deutsche Tageszeitung - Ramaphosa eröffnet G20-Gipfel: Probleme können nur gemeinsam gelöst werden

Ramaphosa eröffnet G20-Gipfel: Probleme können nur gemeinsam gelöst werden


Ramaphosa eröffnet G20-Gipfel: Probleme können nur gemeinsam gelöst werden
Ramaphosa eröffnet G20-Gipfel: Probleme können nur gemeinsam gelöst werden / Foto: © POOL/AFP

Zum Auftakt des G20-Gipfeltreffens in Johannesburg hat Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa "angesichts der Bedrohungen für die Menschheit" die Notwendigkeit der internationalen Zusammenarbeit hervorgehoben. "Die G20 unterstreicht den Wert und die Relevanz des Multilateralismus", sagte Ramaphosa am Samstag in seiner Eröffnungsrede im Expo Center von Johannesburg, der größten Stadt in Südafrika.

Textgröße ändern:

"Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, können nur durch Zusammenarbeit, Kooperation und Partnerschaften bewältigt werden", sagte der G20-Gastgeber. Die Verabschiedung einer Erklärung durch die anwesenden Staats- und Regierungschefs wäre "ein wichtiges Signal dafür, dass Multilateralismus Ergebnisse erzielen kann und dies auch tut".

Das G20-Treffen wird von US-Präsident Donald Trump boykottiert, der angebliche Menschenrechtsverletzungen gegen Weiße in Südafrika als Grund für seine Abwesenheit nannte. China wird bei dem zweitägigen Gipfel durch Ministerpräsident Li Qiang vertreten, der russische Präsident Wladimir Putin bleibt dem Treffen ebenfalls fern. Auch weitere Staatschefs haben aus unterschiedlichen Gründen abgesagt.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erklärte nach seiner Ankunft in Johannesburg, die G20 stünden gemeinsam "für starke Partnerschaften, Krisendiplomatie und eine Ordnung auf Basis von Recht und Verlässlichkeit". Aus Regierungskreisen in Berlin hatte es zuvor geheißen, G20 bleibe für Deutschland ein "wichtiges multilaterales Format zur Abstimmung mit führenden Industrie- und Schwellenländern".

Es wurde erwartet, dass die Europäer das Treffen in Johannesburg zu weiteren Konsultationen über den jüngsten US-Plan für eine Beendigung des Ukraine-Krieges nutzen werden. Der Plan wurde ohne Beteiligung der Europäer ausgearbeitet und kommt Russland in zentralen Forderungen weit entgegen.

Merz hatte bereits am Freitag mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, dem britischen Premier Keir Starmer und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über den US-Vorstoß beraten. Unter anderem betonten sie, dass jede Vereinbarung, welche die europäischen Staaten, die Europäische Union oder die Nato betreffe, "einer Zustimmung der europäischen Partner beziehungsweise eines Konsenses der Alliierten" bedürfe.

Die G20-Gruppe der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer besteht aus 19 Staaten sowie der Europäischen Union und der Afrikanischen Union. Ihre Mitgliedstaaten machen 85 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung aus. Das Treffen in Johannesburg dauert bis Sonntag. Anschließend will Merz weiter nach Angola reisen, wo er am Montag am Gipfeltreffen von EU und Afrikanischer Union in Luanda teilnimmt.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Ukraine meldet mindestens 32 Verletzte bei russischen Luftangriffen auf Saporischschja

Bei russischen Luftangriffen auf die südukrainische Stadt Saporischschja und ihre Umgebung sind am Mittwoch örtlichen Behörden zufolge mindestens 32 Menschen verletzt worden, darunter fünf Kinder. Der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Iwan Fedorow, schrieb auf Telegram, alle Verletzten stammten aus der Stadt und ihrer Umgebung. Zwei Menschen seien zudem bei einem russischen Drohnenangriff auf ein Zivilfahrzeug in Kuschuhum südlich von Saporischschja verletzt worden, erklärte Fedorow.

US-Senat verabschiedet Verteidigungsgesetz: Begrenzung für Truppenabzug in Europa

Der US-Senat hat am Mittwoch ein umfassendes Verteidigungsgesetz verabschiedet, das den erwarteten Truppenabzug in Europa begrenzen soll. Das mehr als 3000 Seiten starke Gesetzespaket sieht unter anderem vor, dass die Regierung von Präsident Donald Trump die Zahl der US-Soldaten in Europa nicht längerfristig unter 76.000 senken kann. Da das Repräsentantenhaus schon vergangene Woche grünes Licht gegeben hatte, kann das Gesetz nun Trump zur Unterzeichnung vorgelegt werden.

Europaabgeordnete stimmen für Verschärfung der europäischen Asylpolitik

Das Europäische Parlament hat mit der Unterstützung eines Bündnisses aus rechten und ultrarechten Abgeordneten zwei wegweisende Texte zur Verschärfung der Migrationspolitik in Europa verabschiedet. Die von den Europaabgeordneten am Mittwoch beschlossenen Maßnahmen würden es insbesondere ermöglichen, Asylbewerber auch in Länder zurückzuschicken, bei denen es sich nicht um ihre Herkunftsländer handelt, die aber von Europa als "sicher" eingestuft werden.

"From the River to the Sea": Mann in Berlin wegen antiisraelischer Parole verurteilt

In Berlin ist ein 25-Jähriger wegen der Verwendung der antiisraelischen Parole "From the River to the Sea" und Verbreitens von Propaganda terroristischer Organisationen zu einer Geldstrafe von 2700 Euro verurteilt worden. Das Landgericht in der Bundeshauptstadt wertete den Ausspruch als Erkennungszeichen der als terroristische Organisation eingestuften und in Deutschland verbotenen radikalislamischen Hamas, wie eine Sprecherin nach der Entscheidung am Mittwoch erklärte. Der Mann hatte diese bei einer Demonstration skandiert.

Textgröße ändern: