Kramp-Karrenbauer wirbt für langfristigen Bundeswehr-Einsatz in Mali
Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) befürwortet eine Verlängerung des Bundeswehr-Einsatzes in Mali. "Ich halte das für sehr sinnvoll, und ich will auch dafür werben", sagte Kramp-Karrenbauer am Montag bei einem Truppenbesuch in dem westafrikanischen Krisenstaat. Die Bundeswehr leiste einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung Malis. Das deutsche Engagement in der Ausbildung der malischen Armee zeige "durchaus Effekte".
"Trotzdem dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, dass sich die Sicherheitslage insgesamt verschlechtert hat", betonte die Ministerin, die ein Camp der EU-Ausbildungsmission EUTM in Koulikoro besuchte.
Kramp-Karrenbauer warnte vor einem Abzug der deutschen und internationalen Einsatzkräfte aus Mali. Es gebe in dem Land "starke terroristische Kräfte". Hinzu kämen ethnische Spannungen und der "klassische Konflikt zwischen Ackerbau und Viehwirtschaft". Das Land sei außerdem eine wichtige Drehscheibe in der Region für Migration, organisierte Kriminalität und Terrorismus.
Der Sahel-Staat Mali kommt seit Jahren nicht zur Ruhe. Islamistische Gruppen hatten 2012 die Kontrolle über den Norden des Landes übernommen. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff 2013 militärisch ein und drängte die Islamisten zurück. Neben dem EU-Ausbildungseinsatz beteiligt sich die Bundeswehr in Mali auch an der UN-Stabilisierungsmission Minusma. Die Mandate des Bundestags für die beiden Einsätze laufen noch bis Ende Mai 2020.
In Mali werden einheimische wie ausländische Soldaten immer wieder Ziel von Attacken. Kurz vor Kramp-Karrenbauers Besuch wurden bei einem Angriff auf die UN-Friedensmission ein Blauhelmsoldat aus dem Tschad getötet und mehrere weitere Soldaten verletzt.
Wie die UN-Mission mitteilte, befanden sich die Soldaten am Sonntag auf einer Sicherheitspatrouille nahe der Stadt Aguelhok im Nordosten des Landes, als am Straßenrand ein Sprengsatz explodierte. Bei einem Angriff auf Blauhelmsoldaten nahe der Stadt Bandiagara im Zentrum des Landes wurde außerdem ein togolesischer Soldat schwer verletzt.
Minusma-Chef Mahamat Saleh Annadif verurteilte "die jüngste Zunahme derartiger Angriffe, insbesondere im Zentrum des Landes". Seit 2013 wurden mehr als 200 Soldaten der UN-Mission in Mali getötet.
(M.Dylatov--DTZ)