
Demonstranten in Ecuador besetzen Erdölförderanlagen

Bei den Protesten gegen gestiegene Treibstoffpreise haben Demonstranten in Ecuador drei Erdölförderanlagen besetzt. Die Produktion an den Standorten im Amazonas-Gebiet musste deswegen am Montag gestoppt werden, wie das Energieministerium des südamerikanischen Staates mitteilte. An den drei Anlagen werden normalerweise zwölf Prozent des ecuadorianischen Erdöls gefördert. Das ecuadorianische Parlament warf Demonstranten derweil vor, versucht zu haben, das Parlamentsgebäude zu stürmen.
In Ecuador gibt es seit Tagen massive Proteste, die sich an einem drastischen Anstieg der Treibstoffpreise entzündeten. Wegen der sozialen Unruhen verhängte Präsident Lenín Moreno vergangene Woche für 60 Tage den Ausnahmezustand. Am Montag zogen hunderte Ureinwohner und Bauern in Richtung der Hauptstadt Quito, wo am Mittwoch eine Großkundgebung geplant ist.
Die Demonstranten machen Moreno für den Anstieg der Preise verantwortlich, da er im März ein Abkommen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) abgeschlossen hatte. Ecuador sicherte sich damit IWF-Kredite im Umfang von 4,2 Milliarden Dollar (gut 3,8 Milliarden Euro). Im Gegenzug wurde Morenos Regierung zur Auflage gemacht, die staatlichen Subventionen für Kraftstoff zu senken.
(V.Korablyov--DTZ)