
Mehr als 60 Tote nach Anschlag auf Moschee in Ostafghanistan

Nach einem Sprengstoffanschlag auf eine Moschee im Osten Afghanistans ist die Zahl der Todesopfer auf 62 gestiegen. 33 weitere Gläubige wurden bei dem Anschlag während des Freitagsgebets in der Dorfmoschee von Dschau Dara verletzt, wie ein Sprecher des Provinzgouverneurs von Nangarhar mitteilte.
Dem Sprecher des Provinzgouverneurs zufolge detonierten während des Gebets mehrere Sprengsätze, die in der Moschee versteckt waren. Zu dem Zeitpunkt hätten sich etwa 350 Menschen in der Moschee aufgehalten, sagte der Dorfbewohner Omar Ghorsang der Nachrichtenagentur AFP. Die Wucht der Detonation brachte nach Angaben eines weiteren Bewohners das Dach des Gotteshauses zum Einsturz.
Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand, doch wurde sie von den radikalislamischen Taliban verurteilt. Sie machten Regierungskräfte oder die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) für sie verantwortlich. Die Provinz Nangarhar liegt an der Grenze zu Pakistan, und sowohl die Taliban als auch auch die mit ihnen rivalisierende Dschihadistenmiliz Islamischer Staat sind dort aktiv.
In Afghanistan hat die Gewalt gegen Zivilisten in den vergangenen Monaten stark zugenommen. Die Vereinten Nationen sprachen erst am Donnerstag von einer "noch nie dagewesenen Dimension" der Gewalt in diesem Sommer. Demnach wurden von Juli bis Ende September 1174 Zivilisten getötet und 3139 weitere verletzt. Dies entspreche einem Anstieg um 42 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die UNO machte vor allem "regierungsfeindliche Elemente" wie die Taliban für die Zunahme der Gewalt verantwortlich.
(U.Stolizkaya--DTZ)