Republikaner-Chef im US-Senat übt scharfe Kritik an Trumps Syrien-Politik
Der Mehrheitsführer der Republikaner im US-Senat, Mitch McConnell, hat die Syrien-Politik von Präsident Donald Trump scharf kritisiert. "Die US-Truppen aus Syrien abzuziehen, ist ein schwerer strategischer Fehler", schrieb McConnell in einem am Freitag veröffentlichten Gastbeitrag für die "Washington Post". Der Rückzug mache die USA unsicherer, stärke deren Feinde und schwäche wichtige Verbündete. Die Kombination aus dem US-Abzug und der türkischen Militäroffensive verursache einen "strategischen Albtraum für unser Land".
Die USA hatten vergangene Woche nach einer überraschenden Ankündigung von Präsident Trump Soldaten aus Stellungen in Nordsyrien abgezogen. In der Folge begann die türkische Armee ihre lange angekündigte Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG, die von den USA zuvor lange im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) unterstützt worden war.
In Washington sorgte der US-Truppenabzug für massive Kritik - auch in Trumps eigener Partei. Auch McConnell, der normalerweise ein treuer Unterstützer des US-Präsidenten ist, hat die Entscheidung bereits kritisiert.
In der "Washington Post" schrieb der einflussreiche Republikanerchef nun: "Selbst wenn die am Donnerstag verkündete fünftägige Waffenruhe hält, haben die Ereignisse der vergangenen Woche den Kampf der USA gegen den Islamischen Staat und andere Terroristen zurückgeworfen." Auch im Irak sei die IS-Miliz nach dem von Ex-Präsident Barack Obama beschlossenen Truppenabzug wieder "aufgeblüht", warnte McConnell.
Dasselbe werde auch in Syrien und Afghanistan passieren, "wenn wir unsere Verbündeten im Stich lassen und uns aus diesen Konflikten zurückziehen, bevor sie gewonnen sind". "Amerikas Kriege sind nur dann ’endlos’, wenn Amerika sich weigert, sie zu gewinnen", schrieb McConnell mit Blick auf Trumps Ankündigung, die USA sollten sich aus "lächerlichen endlosen Kriegen" zurückziehen. Den Namen des US-Präsidenten nannte er in seinem Gastbeitrag nicht.
(U.Beriyev--DTZ)