Deutsche Tageszeitung - Libyens Armeechef bei Flugzeugunglück in der Türkei ums Leben gekommen

Libyens Armeechef bei Flugzeugunglück in der Türkei ums Leben gekommen


Libyens Armeechef bei Flugzeugunglück in der Türkei ums Leben gekommen
Libyens Armeechef bei Flugzeugunglück in der Türkei ums Leben gekommen / Foto: © TURKISH DEFENCE MINISTRY/AFP

Der libysche Armeechef Mohammed al-Haddad ist nach Angaben von Libyens Ministerpräsident Abdulhamid Dbeibah bei einem Flugzeugunglück in der Türkei ums Leben gekommen. Der Generalstabschef sei auf dem Rückflug von einem Besuch in Ankara gewesen, als die Maschine verunglückte, erklärte Dbeibah am Dienstagabend im Onlinenetzwerk Facebook. Die türkische Präsidentschaft teilte mit, das Flugzeug habe "der Flugsicherung einen Notfall aufgrund einer elektrischen Störung" gemeldet und eine Notlandung erbeten.

Textgröße ändern:

Die türkische Regierung hatte zuvor mitgeteilt, dass das Flugzeug mit dem libyschen General an Bord kurz nach dem Start in Ankara von Radar verschwunden sei. Kurz darauf wurde das Wrack der Maschine nahe dem Ort Kesikkavak entdeckt, wie Innenminister Ali Yerlikaya im Onlinedienst X schrieb.

Al-Haddad war im August 2020 vom ehemaligen Regierungschef Fajes al-Sarradsch in das Amt berufen worden. Laut dem libyschen Regierungschef befanden sich weitere Militärvertreter an Bord der Maschine. Auch ein Fotograf begleitete die Gruppe. Türkischen Angaben zufolge waren zudem vier Crew-Mitglieder an Bord.

Dbeibah beklagte einen "großen Verlust für das Vaterland". "Wir haben Männer verloren, die ihrem Land mit Loyalität und Hingabe gedient haben", erklärte er.

Der Ministerpräsident forderte zudem das Verteidigungsministerium auf, eine offizielle Delegation nach Ankara zu entsenden, um die Umstände des Vorfalls aufzuklären, wie es in der Regierungserklärung hieß.

Libyen leidet seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 unter Instabilität. Dbeibahs von der UNO anerkannte Regierung in Tripolis im Westen des Landes ringt um die Macht mit einer Gegenregierung im Osten, die vom dort ansässigen Parlament und dem mächtigen General Chalifa Haftar unterstützt wird.

Haftar äußerte nach dem Bekanntwerden des Unglücks sein Beileid und brachte seine "tiefe Trauer" zum Ausdruck.

(V.Varonivska--DTZ)

Empfohlen

Niederlage für Trump: Supreme Court blockiert vorerst Nationalgarde in Chicago

US-Präsident Donald Trump hat vor dem Obersten Gerichtshof eine Niederlage kassiert. Der Supreme Court blockierte am Dienstag vorläufig die Entsendung der Nationalgarde nach Chicago. Die mehrheitlich konservativen Richter erklärten, die Regierung habe die Rechtsgrundlage für die Entsendung der Soldaten nicht klar benannt.

Französisches Parlament verabschiedet Sondergesetz zur Haushalt-Übertragung

Das französische Parlament hat am Dienstag endgültig ein Sondergesetz verabschiedet, um den aktuellen Haushalt auf den Beginn des kommenden Jahres zu übertragen. Nach der Nationalversammlung, die am Nachmittag einstimmig dafür gestimmt hatte, votierte am Abend auch die zweite Parlamentskammer, der Senat, ohne Gegenstimme für das Sondergesetz.

Chiles Ex-Präsidentin Bachelet: Welt ist bereit für Frau an der Spitze der UNO

Die Welt ist nach den Worte der chilenischen Ex-Präsidentin Michelle Bachelet bereit für die erste Frau an der Spitze der Vereinten Nationen. Es gebe eine "historische Chance" für eine Frau, "durch eine andere Art der Führung einen anderen Beitrag zu leisten", sagte Bachelet, die selbst für den Posten der UN-Generalsekretärin kandidiert, der Nachrichtenagentur AFP.

Greta Thunberg bei pro-palästinensischer Demo in London kurzzeitig festgenommen

Die schwedische Aktivistin Greta Thunberg ist bei einer Demonstration zur Unterstützung pro-palästinensischer Hungerstreikender in London kurzzeitig festgenommen worden. Dies teilte die Aktivistengruppe Prisoners for Palestine am Dienstag mit. Thunberg hielt ein Schild mit der Aufschrift: "Ich unterstütze die Inhaftierten von Palestine Action. Ich lehne Völkermord ab." Die als terroristisch eingestufte Organisation Palestine Action ist in Großbritannien verboten.

Textgröße ändern: