
Zwei Tote bei erneuten Protesten gegen Regierung in Bagdad

Bei neuen regierungskritischen Protesten in Bagdad sind am Freitag zwei Demonstranten getötet worden. Wie die irakische Menschenrechtskommission mitteilte, wurden die beiden von einer Tränengasgranate im Gesicht getroffen. In der Hauptstadt hatten sich seit Donnerstagabend tausende Iraker versammelt. Die Demonstranten forderten den Sturz der seit einem Jahr amtierenden Regierung von Ministerpräsident Adel Abdel Mahdi.
Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete, setzten Polizeikräfte Tränengas ein, um die Menge von der sogenannten Grünen Zone zu vertreiben, die Sitz der Regierung sowie ausländischer Botschaften ist. Erwartet wird, dass die Zahl der Demonstranten im Laufe des Tages weiter anschwellen wird, nachdem der radikale Schiiten-Führer Moktada al-Sadr ihnen seine Unterstützung zugesichert hat.
Bereits im Oktober waren bei Massenprotesten in dem Land mehr als 150 Menschen getötet worden. Die Proteste richteten sich unter anderem gegen Korruption, die hohe Arbeitslosigkeit und chronische Stromausfälle. Angesichts des harten Vorgehens der Sicherheitskräfte kamen die Proteste zwischenzeitlich zum Erliegen.
(S.A.Dudajev--DTZ)