Deutsche Tageszeitung - Zentralratspräsident Schuster appelliert an AfD-Wähler

Zentralratspräsident Schuster appelliert an AfD-Wähler


Zentralratspräsident Schuster appelliert an AfD-Wähler
Zentralratspräsident Schuster appelliert an AfD-Wähler / Foto: ©

Nach dem Erstarken der AfD bei der Landtagswahl in Thüringen hat der Zentralrat der Juden in Deutschland den Wählern der Partei ins Gewissen geredet. "Jeder, der am Sonntag die AfD gewählt hat, trägt eine Mitverantwortung dafür, dass das Fundament unserer Demokratie sukzessive untergraben wird", erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster am Montag. "Wer AfD wählt, wählt den Weg in ein antidemokratisches Deutschland. Wer AfD wählt, wählt den Abschied von den Freiheiten unseres demokratischen Rechtsstaats."

Textgröße ändern:

Es sei aber "von jedem mündigen Bürger zu erwarten, dass er sich genau anschaut, welche Partei er wählt", erklärte Schuster weiter. Die "Ausrede der Protestwahl" ziehe nicht mehr. Die AfD fange "mit billiger rassistischer Stimmungsmache und Abwertung der regierenden Parteien" ihre Wähler ein.

Bei der Wahl am Sonntag habe sich "fast ein Viertel der Wähler in Thüringen hat sich für eine rechtsradikale Partei entschieden", kritisierte der Zentralratspräsident. "Gerade in Thüringen gibt es keinen Zweifel an der rechtsnationalen Ausrichtung der AfD, die meiner Meinung nach als antidemokratisch einzustufen ist."

Die AfD war bei der Wahl am Sonntag mit 23,4 Prozent zweitstärkste Partei geworden. Geführt wird der thüringische Landesverband von AfD-Rechtsaußen Björn Höcke.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

"Eine der schrecklichsten Attacken" auf Kiew: Zehn Tote und Dutzende Verletzte

Russland hat Kiew in der Nacht zum Dienstag mit massiven Drohnen-Angriffen überzogen. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj handelte es sich um "eine der schrecklichsten Attacken" auf die Hauptstadt. Das Innenministerium korrigierte indes die Zahl der Todesopfer von 16 auf zehn herab. Auf diplomatischer Ebene gab es einen Rückschlag für die Ukraine: Das geplante Treffen Selenskyjs mit US-Präsident Donald Trump am Rande des G7-Gipfels in Kanada platzte, da Trump vorzeitig abreiste.

10.000 Beschwerden gegen Präsidentschaftswahl in Polen

Nach der Präsidentschaftswahl in Polen sind beim Verfassungsgericht des Landes rund 10.000 Wahlbeschwerden eingegangen. Das sagte eine Gerichtssprecherin am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Unter den Beschwerden ist auch eine vom Team des unterlegenen Kandidaten des pro-europäischen Regierungslagers, Rafal Trzaskowski.

G7 ohne Trump: Gipfel demonstriert Zusammenhalt trotz Differenzen mit USA

Die militärische Konfrontation zwischen Israel und dem Iran hat das Spitzentreffen der G7-Gruppe in Kanada geprägt - und die Gipfelregie durcheinandergebracht. US-Präsident Donald Trump brach seine Teilnahme am Treffen der sieben großen Wirtschaftsmächte vorzeitig ab und kehrte unter Verweis auf die Krise in Nahost nach Washington zurück. Seine überraschende Abreise nährte Gerüchte über ein baldiges militärisches Eingreifen der USA gegen den Iran. Der G7-Gipfel wurde am Dienstag ohne Trump fortgesetzt – mit Beratungen über die Unterstützung der Ukraine.

Trump verschärft Ton gegenüber dem Iran

US-Präsident Donald Trump hat den Tonfall gegenüber dem Iran deutlich verschärft. Die USA wüssten, wo sich Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei verstecke, schrieb Trump am Dienstag in seinem Onlinedienst Truth Social. Es gebe aber "zumindest vorerst" keine Absicht, Chamenei zu töten. In weiteren Online-Posts rief Trump den Iran zur "bedingungslosen Kapitulation" auf. Zudem erklärte er, der Luftraum über dem Land sei vollständig unter Kontrolle.

Textgröße ändern: