
Italiens Rechte feiert Sieg bei Regionalwahl in Umbrien

Ein rechtes Bündnis unter Führung von Italiens Ex-Außenminister Matteo Salvini hat eine möglicherweise richtungsweisende Regionalwahl in Umbrien gewonnen. Die Anwältin Donatella Tesei, Kandidatin von Salvinis rechtsradikaler Lega, bekam am Sonntag eine Mehrheit von 57,5 Prozent der Stimmen. Sie wurde von der neofaschistischen Partei Fratelli d’Italia (Brüder Italiens) und der Mitte-rechts-Partei Forza Italia des früheren Regierungschef Silvio Berlusconi unterstützt.
Vincenzo Bianconi, der Kandidat der Fünf-Sterne-Bewegung und der sozialdemokratischen PD, die Italien gemeinsam seit September regieren, kam bei der Wahl auf 37,5 Prozent. Das Ergebnis ist ein schwerer Schlag für die neue Regierung in Rom und eine historische Niederlage in der seit 70 Jahren linksregierten und von einer schweren Wirtschaftskrise gezeichneten Region Umbrien.
"Wir hatten gedacht, dass ein bürgerlicher Pakt für Umbrien ein Test eines lokalen Bündnisses mit der PD sein könnte, aber es hat nicht funktioniert", schrieb die Fünf-Sterne-Bewegung bei Facebook. Es war das erste Mal, dass die beiden Parteien auf lokaler Ebene einen gemeinsamen Kandidaten aufstellten.
Die regionale Niederlage sei jedoch kein Hinweis auf ein Ende der Regierung in Rom, schrieb die Partei weiter. Die Partei werde allerdings ihre Strategie für die nächsten Regionalwahlen Ende Januar 2020 in der Emilia Romagna und der Toskana, zwei weiteren linken Hochburgen, überdenken.
Salvini feierte am Montag seinen Sieg in Umbriens Hauptstadt Perugia. Er gratulierte der umbrischen Bevölkerung "zur Wahl der Freiheit im Namen von 60 Millionen Italienern".
Der ehemalige Außenminister hatte die Regierung seiner Lega mit der Fünf-Sterne-Bewegung Anfang August platzen lassen und auf eine vorgezogene Parlamentswahl spekuliert. Diesen Plan durchkreuzten die Fünf-Sterne-Bewegung und die sozialdemokratische PD durch die Bildung einer neuen Koalition.
"Eure Tage sind gezählt", sagte Salvini nun bezogen auf seine politischen Kontrahenten, Ministerpräsident Giuseppe Conte, Fünf-Sterne-Chef Luigi di Maio und den Chef der PD, Nicola Zingaretti.
(U.Beriyev--DTZ)