
Kitabesuch von Kindern geflüchteter Familien verbessert Integration der Mütter

Besuchen Kinder aus Flüchtlingsfamilien einen Kindergarten, verbessert das die Integration ihrer Mütter. Sie sind um 42 Prozent besser integriert als geflüchtete Mütter, die kein Kind in der Kita haben, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Mannheimer Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hervorgeht.
In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin (DIW) fanden die Forscher heraus, dass geflüchtete Mütter besser Deutsch sprechen und verstehen können, wenn die eigenen Kinder eine Kita besuchen. "Kindertageseinrichtungen können also gleich eine doppelte Integrationsrendite erzielen", erklärte Katharina Spieß vom DIW. Die Autoren der Studien forderten, Geflüchteten die Chancen eines Kitabesuchs der eigenen Kinder stärker zu vermitteln und genügend Plätze bereitzustellen.
Für Mütter spielt der Kitabesuch bei der Integration eine größere Rolle als die Schulbildung. Einen Scheineffekt auf die Integration der Mütter schließen die Autoren der Studie aus. Theoretisch sei es denkbar, dass der Zusammenhang allein darauf zurückgehe, dass besser integrierte Mütter ihre Kinder eher in eine Kita schickten. Berechnungen machten jedoch klar, dass diese umgekehrte Wirkungsrichtung ausgeschlossen werden könne. Je länger die Kinder in einer Kita betreut würden, desto größer sei der Integrationseffekt auf die Mütter.
Kinder aus Flüchtlingsfamilien gehen im Vergleich zu anderen Kindern deutlich seltener in eine Kita. 2017 besuchten 90 Prozent aller Dreijährigen in Deutschland einen Kindergarten, bei den Dreijährigen aus geflüchteten Familien waren es nur 60 Prozent. Für die Studie wurden Daten einer Befragung von nach Deutschland Geflüchteten aus den Jahren 2016 und 2017 ausgewertet. Diese Erhebung findet jährlich statt.
(S.A.Dudajev--DTZ)