Deutsche Tageszeitung - Thüringer CDU droht Zerreißprobe im Umgang mit der AfD

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Thüringer CDU droht Zerreißprobe im Umgang mit der AfD


Thüringer CDU droht Zerreißprobe im Umgang mit der AfD
Thüringer CDU droht Zerreißprobe im Umgang mit der AfD / Foto: ©

Nach den massiven Verlusten für die CDU bei der Landtagswahl haben mehrere Thüringer CDU-Politiker "ergebnisoffene" Gespräche auch mit der AfD gefordert. In einem gemeinsamen Appell, welcher der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag vorlag, forderten die 17 konservativen Unionsfunktionäre, die CDU im Freistaat müsse sich "aktiv am Gesprächsprozess mit allen demokratisch gewählten Parteien im Thüringer Landtag beteiligen".

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

In einer freiheitlichen Gesellschaft könne es "nicht sein, dass fast ein Viertel der Wählerstimmen bei diesen Gesprächen außen vor bleiben sollen", heißt es in dem Schreiben ohne ausdrückliche Nennung der AfD, die bei der Landtagswahl am 27. Oktober nach vorläufigen Ergebnissen auf 23,4 Prozent kam und damit mehr Stimmen holte als die CDU.

Die 17 CDU-Funktionäre bekräftigten, die Christdemokraten würden nicht dabei helfen, den amtierenden linken Ministerpräsidenten Bodo Ramelow oder AfD-Chef Björn Höcke ins Amt zu bringen. Koalitionen mit beiden schlossen sie ausdrücklich aus. "Jedoch muss alles dazwischen unter Demokraten besprochen werden können, um auszuloten, ob und wie in Thüringen eine stabile Regierung gebildet werden kann", heißt es weiter in dem Appell, über den die "Ostthüringer Zeitung" zuerst berichtet hatte.

Zuvor hatte sich bereits der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende im Erfurter Landtag, Michael Heym, offen für eine Zusammenarbeit mit der AfD gezeigt. In dem nun von den CDU-Politikern unter anderem aus Kreistagen, Kreisverbänden und einem Landtagsabgeordneten unterzeichneten Schreiben heißt es, die "Ausschließeritis", die im Wahlkampf an den Tag gelegt worden sei, habe zu einer sehr schwierigen Konstellation bei der Regierungsbildung in Thüringen geführt. Sie zielten damit auch auf den CDU-Spitzenkandidaten und Landeschef Mike Mohring, der jegliche Gespräche und Kooperationen mit der AfD ausschloss.

Kritik kam von SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil. "Die Brandmauer nach rechts kriegt in der Union immer und immer mehr Risse", warnte Klingbeil im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Es wird Zeit, dass das gestoppt wird."

Bei der Wahl war die Linkspartei von Ministerpräsident Bodo stärkste Kraft geworden. Das bisherige rot-rot-grüne Bündnis verlor wegen schwacher Ergebnisse von SPD und Grünen aber seine Mehrheit. Ramelow beansprucht gleichwohl weiterhin die Regierungsverantwortung. CDU und FDP schließen ihrerseits ein Bündnis mit der Linken aus.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Netanjahu schlägt Trump für Nobelpreis vor - Trump zuversichtlich zu Waffenruhe

Bei einem Abendessen im Weißen Haus zum Auftakt seines Besuchs in Washington hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu US-Präsident Donald Trump für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. "Er schmiedet gerade, während wir hier sprechen, Frieden, in einem Land, einer Region nach der anderen", sagte Netanjahu am Montag (Ortszeit) zur Begründung. Trump äußerte sich unterdessen zuversichtlich, dass die Hamas bereit sei für eine Waffenruhe im Gazastreifen. Nach Angaben der israelischen Armee wurden in dem Palästinensergebiet erneut fünf Soldaten getötet.

Bundestag debattiert erstmals über Entwurf für Haushaltsgesetz

Der Bundestag debattiert am Dienstag erstmals über den Haushaltsentwurf von Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) für das Jahr 2025 (ab 10.00 Uhr). Klingbeil stellt zunächst seine Pläne vor, danach ist eine anderthalbstündige Debatte zum Bundeshaushalt geplant. Der Finanzminister veranschlagt für das laufende Jahr Ausgaben in Höhe von 503 Milliarden Euro und eine deutlich höhere Neuverschuldung von 81,8 Milliarden Euro für den Bund.

Beginn des Prozesses zum Attentat auf slowakischen Regierungschef Fico

In der Slowakei beginnt am Dienstag (09.00 Uhr MEZ) der Prozess zum Attentat auf Ministerpräsident Robert Fico vom Mai vergangenen Jahres. Dem 72-jährigen Täter droht in dem Verfahren vor einem Sondergericht in Banska Bystrica eine lebenslange Haftstrafe. Er hatte nach einer Kabinettssitzung in der Kleinstadt Handlova auf den rechtsnationalistischen Regierungschef geschossen und ihn mit fünf Kugeln schwer verletzt.

Macron zum dreitägigen Staatsbesuch in Großbritannien erwartet

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron beginnt am Dienstag einen dreitägigen Staatsbesuch in Großbritannien. Dabei soll es unter anderem um eine verstärkte militärische Zusammenarbeit der beiden europäischen Atommächte gehen. Auch die Frage, wie sich die gefährlichen Überfahrten von Migranten über den Ärmelkanal nach Großbritannien verhindern lassen, soll eine Rolle spielen.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild