Deutsche Tageszeitung - Chef von UN-Palästinenserhilfswerk tritt nach Vorwürfen zurück

Chef von UN-Palästinenserhilfswerk tritt nach Vorwürfen zurück


Chef von UN-Palästinenserhilfswerk tritt nach Vorwürfen zurück
Chef von UN-Palästinenserhilfswerk tritt nach Vorwürfen zurück / Foto: ©

Nach Vorwürfen von Unregelmäßigkeiten und Fehlverhalten ist der Chef des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) zurückgetreten. Der Schweizer Pierre Krähenbühl stelle seinen Posten "mit sofortiger Wirkung" zur Verfügung, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric am Mittwoch in New York. Wenige Stunden zuvor hatte die UNO den UNRWA-Chef wegen der Vorwürfe vorläufig vom Dienst suspendiert.

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Ein der Nachrichtenagentur AFP vorliegender interner Untersuchungsbericht sieht beim UNRWA Hinweise auf Managementfehler und Fehlverhalten. Die Vorwürfe umfassen unter anderem "sexuelles Fehlverhalten, Vetternwirtschaft, Diskriminierung und anderen Machtmissbrauch zum eigenen Nutzen, zur Unterdrückung legitimer abweichender Meinungen und zur Erlangung anderweitiger persönlicher Ziele".

Die Vorwürfe richten sich vor allem gegen eine kleine Anzahl ausländischer Führungskräfte - auch gegen Krähenbühl selbst. Der Schweizer soll eine Affäre mit einer Kollegin gehabt haben, die nach einem "äußerst schnellen" Auswahlverfahren 2015 auf einen ihm zugeordneten, neu geschaffenen Beraterposten kam. Auf diese Weise habe sie den UNRWA-Chef auf Business-Class-Flügen rund um die Welt begleiten können.

Die Vorwürfe treffen das UNRWA inmitten einer stark angespannten Finanzlage und erheblichen politischen Drucks. Die USA hatten im vergangenen Jahr ihre Zahlungen an das Hilfswerk zunächst ausgesetzt und später gekürzt. Die USA waren lange der größte Geldgeber des UNRWA.

Washington wirft dem Hilfswerk vor, wesentlich zur Verlängerung des Nahost-Konflikts beizutragen. Das UNRWA unterstützt palästinensische Flüchtlinge im Libanon, in Jordanien, Syrien und in den Palästinensergebieten beispielsweise mit Schulen und Gesundheitseinrichtungen.

Im Zuge der Vorwürfe hatten mehrere Länder ihre Zahlungen an das UNRWA vorerst eingefroren.

(A.Nikiforov--DTZ)

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