Deutsche Tageszeitung - China will wegen Protesten deutlich schärfere Sicherheitsgesetze in Hongkong

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

China will wegen Protesten deutlich schärfere Sicherheitsgesetze in Hongkong


China will wegen Protesten deutlich schärfere Sicherheitsgesetze in Hongkong
China will wegen Protesten deutlich schärfere Sicherheitsgesetze in Hongkong / Foto: ©

Die chinesische Regierung hat zu schärferen Sicherheitsgesetzen in Hongkong aufgerufen. Ein Regierungsvertreter machte am späten Samstagabend zu milde Gesetze für die seit Monaten andauernden und zunehmend gewaltsamen Massenproteste in der chinesischen Sonderverwaltungszone verantwortlich. Die Gesetzgebung in Hongkong müsse "patriotisch" und loyal gegenüber der Zentralregierung in Peking sein, forderte er.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Der Leiter des Verbindungsbüros der chinesischen Regierung für Hongkong und Macau, Zhang Xiaoming, räumte ein, dass auch die hohen Lebenshaltungskosten und die sich vergrößernde Kluft zwischen Arm und Reich die Proteste ausgelöst hätten. Allerdings seien schärfere Gesetze gegen "Zersetzung" dringend nötig, erklärte Zhang.

Dass es solche Gesetze bisher nicht gebe, sei "einer der Hauptgründe für die Intensivierung der Aktivitäten radikaler separatistischer Kräfte" in Hongkong. Zhangs Erklärung dürfte wütende Reaktionen bei der Protestbewegung auslösen.

Chinas Präsident Xi Jinping hatte sich vergangene Woche ebenfalls zu den Massenprotesten in Hongkong geäußert und der bei der Protestbewegung verhassten Regierungschefin Carrie Lam "ein hohes Maß an Vertrauen" attestiert. Xis Äußerungen hatte Spekulationen genährt, wonach die Zentralregierung eine baldige Absetzung Lams plant.

Zhang ging nicht auf die Spekulationen ein, erklärte jedoch, es müsse "sichergestellt sein", dass es sich bei der Hongkonger Regierungschefin um eine "Patriotin" handele, die das Vertrauen der Zentralregierung genieße und die "das Ein-Land-Prinzip und Hongkong liebt".

Das bei der Rückübergabe der ehemaligen britischen Kronkolonie Hongkong an China 1997 verankerte Prinzip "Ein Land - zwei Systeme" garantiert der Bevölkerung in der Sonderverwaltungszone auf 50 Jahre Freiheiten, die auf dem chinesischen Festland nicht gewährt werden.

Gegen die Beschneidung dieser Freiheiten und den wachsenden Einfluss der Zentralregierung richten sich die seit fünf Monaten anhaltenden Proteste in Hongkong. Ausgelöst worden waren sie zunächst durch ein Gesetzesvorhaben, das erstmals auch Auslieferungen nach Festland-China ermöglicht hätte. Inzwischen fordern die Demonstranten auch die Absetzung der pro-chinesischen Führung in der Finanzmetropole und freie Wahlen.

Bei den bevorstehenden Bezirkswahlen in zwei Wochen zeichnen sich massive Verluste der pro-chinesischen Kräfte ab. Demokratie-Aktivisten fürchten jedoch, dass die Wahlen wegen der gewaltsamen Proteste verschoben werden könnten.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Mindestens 19 Tote und fast 300 Verletzte bei russischen Angriffen auf Dnipro

Bei russischen Raketenangriffen auf die ukrainische Stadt Dnipro und Umgebung sind am Dienstag nach ukrainischen Angaben mindestens 19 Menschen getötet worden. Knapp 300 Menschen wurden nach Angaben der örtlichen Behörden verletzt. Nach den jüngsten Angaben des Chefs der Militärverwaltung der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, wurden in Dnipro 17 Menschen getötet, zwei weitere Menschen seien im nahegelegenen Samar getötet worden. Damit handelte es sich um einen der schwersten russischen Angriffe der vergangenen Wochen.

Restrisiko Trump: Nato-Gipfel in Den Haag begonnen

Vor dem Hintergrund der Bedrohung durch Russland und mit einem als unberechenbar geltenden US-Präsidenten Donald Trump hat in Den Haag der Nato-Gipfel der Staats- und Regierungschefs begonnen. Trump landete am Dienstagabend auf dem Flughafen Schiphol in Amsterdam und fuhr im Anschluss direkt zum Empfang des niederländischen Königspaars ins Schloss Huis ten Bosch. Bei ihrem Treffen wollen die Nato-Länder eine massive Erhöhung ihrer Verteidigungsausgaben beschließen - und damit auch die USA als Bündnispartner an Bord halten.

Frankreichs Nationalversammlung stimmt gegen Moratorium für erneuerbare Energien

Die französische Nationalversammlung hat einen vorläufigen Stopp des Ausbaus erneuerbarer Energien abgelehnt. Die Abgeordneten der Nationalversammlung stimmten am Dienstag mit 377 zu 142 Stimmen gegen den Gesetzesvorschlag. In der vergangenen Woche war mit den Stimmen der Rechtspopulisten überraschend ein Änderungsantrag durchgegangen, der ein Moratorium für neue Wind- und Solaranlagen vorsah.

Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und Iran in Kraft getreten

Nach der Verkündung einer Waffenruhe im Krieg zwischen dem Iran und Israel durch US-Präsident Donald Trump haben sich beide Seiten kooperativ gezeigt. Die israelische Regierung erklärte am Dienstagnachmittag, von weiteren Angriffen auf den Iran Abstand genommen zu haben. Der Iran will nach eigenen Angaben die Waffenruhe respektieren, sofern sich auch Israel an die Bedingungen hält. Trump hatte zunächst beiden Seiten Verstöße gegen die Vereinbarung vorgeworfen. Die Waffenruhe wurde international begrüßt.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild