
Boliviens designierte Übergangspräsidentin kündigt Neuwahlen an

Boliviens designierte Übergangspräsidentin hat nach dem Rücktritt von Präsident Evo Morales Neuwahlen angekündigt. Jeanine Añez versprach am Montag vor Journalisten in Boliviens Hauptstadt La Paz die Einberufung einer Abstimmung, so dass "wir am 22. Januar einen gewählten Präsidenten haben werden". Die 52-jährige Senatorin sprach sich außerdem für ein Ende der wochenlangen gewaltsamen Proteste.
"Wir wollen nur Demokratie, wir wollen nur Freiheit", sagte die Oppositionspolitikerin, die als zweite Vize-Präsidentin des bolivianischen Senats nun gemäß der Verfassung übergangsweise das Präsidentenamt übernehmen soll. Am Dienstag sollen sich die Abgeordneten treffen, um den Prozess der Wahl eines vorläufigen Präsidenten in Gang zu setzen, nachdem die Rücktritte von Morales und seinen Ministern ein Machtvakuum im Land hinterlassen hatten.
Der langjährige Staatschef Morales war am Sonntag nach dreiwöchigen Protesten gegen seine Wiederwahl zurückgetreten. Bei den Protesten wurden drei Menschen getötet und mehr als 250 verletzt.
(P.Tomczyk--DTZ)