Deutsche Tageszeitung - USA brechen Verhandlungen mit Südkorea über Kosten für Truppenstationierung ab

USA brechen Verhandlungen mit Südkorea über Kosten für Truppenstationierung ab


USA brechen Verhandlungen mit Südkorea über Kosten für Truppenstationierung ab
USA brechen Verhandlungen mit Südkorea über Kosten für Truppenstationierung ab / Foto: ©

Die USA haben Verhandlungen mit Südkorea über die Aufteilung der Kosten für die Stationierung von US-Soldaten in dem Land abgebrochen. Die südkoreanische Seite sei bei den Gesprächen in Seoul nicht auf die Forderung der USA nach einer "fairen und ausgeglichenen Lastenverteilung" eingegangen, sagte US-Chefunterhändler James DeHart am Dienstag. Washington habe die Verhandlungen deshalb "verkürzt", um Seoul Zeit zum Umdenken zu geben.

Textgröße ändern:

US-Präsident Donald Trump fordert seit Langem eine größere Beteiligung Südkoreas an den Kosten für die Stationierung von 28.500 US-Soldaten. Nach südkoreanischen Angaben verlangen die USA für das kommende Jahr fünf Milliarden Dollar (4,5 Milliarden Euro), das ist mehr als das Fünffache der für 2018 gezahlten Summe.

US-Verteidigungsminister Mark Esper hatte bei seinem Besuch in Seoul in der vergangenen Woche gesagt, Südkorea sei "ein reiches Land", das für seine Verteidigung mehr zahlen könnte und sollte. Das südkoreanische Außenministerium erklärte, es wolle weiter einen "vernünftigen" Beitrag zahlen. Es arbeite an einer "beiderseitig akzeptablen" Lösung.

Zwischen den USA und Südkorea besteht seit dem Ende des Koreakriegs (1950 bis 1953) eine Sicherheitsallianz. Der Krieg endete lediglich mit einem Waffenstillstand, ein Friedensabkommen zwischen Nord- und Südkorea gibt es bis heute nicht.

Seit 1991 ist zwischen Seoul und Washington ein Abkommen zur Kostenaufteilung der Truppenstationierung in Kraft. Südkorea hatte erst im Februar einer Anhebung seines diesjährigen Beitrags um acht Prozent auf 890 Millionen Dollar zugestimmt.

Wenige Tage vor den nun unterbrochenen Verhandlungen hatten die USA und Südkorea ein für Ende November geplantes gemeinsames Luftmanöver verschoben. Esper bezeichnete die Entscheidung als "Zeichen des guten Willens" gegenüber Nordkorea in den seit Monaten festgefahrenen Atomverhandlungen. Pjöngjang forderte die USA dagegen am Dienstag auf, die Militärmanöver mit dem Süden "ein für alle Mal" zu beenden, um den gemeinsamen Dialog zu erleichtern.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Hunderttausende zu Berliner Christopher Street Day erwartet

In Berlin werden am Samstag (12.00 Uhr) zur Demonstration zum Christopher Street Day (CSD) hunderttausende Menschen erwartet. Neben 75 Trucks sollen dem veranstaltenden Verein zufolge auch mehr als hundert Fußgruppen bei dem Demonstrationszug unterwegs sein. Die Kundgebung steht in diesem Jahr unter dem Motto "Nur gemeinsam stark - für Demokratie und Vielfalt".

Baerbock fordert von Deutschland und EU mehr Investitionen in Sicherheit

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Deutschland und die EU aufgefordert, mehr in die Sicherheit zu investieren. Der europäische Pfeiler in der Nato müsse gestärkt werden, unabhängig davon, wer demnächst in den USA regiert, sagte Baerbock am Freitag bei einer Veranstaltung der "Zeit". "Die Vorstellung, dass wir uns nicht verteidigen müssen, hat (Russlands Präsident Wladimir) Putin zerbombt."

Trump trifft Netanjahu und warnt vor "drittem Weltkrieg" bei Wahlniederlage

Ex-US-Präsident Donald Trump hat bei einem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu vor einem "dritten Weltkrieg" gewarnt, sollten seine Republikaner nicht die Präsidentschaftswahl gewinnen. "Wenn wir gewinnen, wird alles ganz einfach. Dann klappt alles und ganz schnell", sagte Trump, der am Freitag Netanjahu und dessen Frau an seinem Anwesen in Florida empfing. "Wenn wir nicht gewinnen, gibt es große Kriege im Nahen Osten und vielleicht den dritten Weltkrieg."

Israels Armee: Bereiten "entscheidende Offensive" gegen Hisbollah im Libanon vor

Die israelische Armee bereitet laut eigenen Angaben eine "entscheidende Offensive" gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon vor. Die Truppen bereiteten sich auf den "Übergang zur Offensive" vor, sagte der israelische Generalmajor Ori Gordin laut Militärangaben vom Freitag. "Wenn der Moment kommt und wir in die Offensive gehen, wird es eine entscheidende Offensive", fügte er hinzu.

Textgröße ändern: