Deutsche Tageszeitung - Thüringer Verfassungsgericht lehnt AfD-Klage wegen Einstufung als Prüffall ab

Thüringer Verfassungsgericht lehnt AfD-Klage wegen Einstufung als Prüffall ab


Thüringer Verfassungsgericht lehnt AfD-Klage wegen Einstufung als Prüffall ab
Thüringer Verfassungsgericht lehnt AfD-Klage wegen Einstufung als Prüffall ab / Foto: ©

Der Verfassungsgerichtshof des Landes Thüringen hat eine Klage der AfD wegen der Einstufung als Prüffall durch den Chef des Landesverfassungsschutzes als unzulässig abgelehnt. Die Partei habe Anträge in einem sogenannten Organstreitverfahren gestellt, teilte das Gericht am Mittwoch in Weimar mit. Der Präsident des Verfassungsschutzes sei jedoch weder Verfassungsorgan noch einem solchen in Rang oder Funktion gleichgestellt. (Az. VerfGH 28/18)

Textgröße ändern:

Thüringens Verfassungsschutzchef Stephan Kramer hatte die AfD vor etwa einem Jahr öffentlich in einem Interview als Prüffall bezeichnet. Er begründete dies unter anderem mit dem Auftreten der Thüringer AfD bei den von Rechtsextremisten im sächsischen Chemnitz organisierten Protesten 2018. Deshalb reichten der AfD-Landes- und Fraktionschef Björn Höcke, der Landesverband, die Landtagsfraktion und einzelne Abgeordnete Klage beim Verfassungsgericht ein.

Diese richtete sich unter anderem auch gegen Thüringens Landesinnenminister Georg Maier (SPD). Dieser habe als einziger Beklagter die Funktion eines Verfassungsorgans, teilte das Gericht mit. Er habe die von der AfD angegriffenen Äußerungen aber "weder verursacht noch zu verantworten". Er sei so "kein möglicher Antragsgegner".

Eine Bewertung der Frage, ob die von der AfD kritisierte Äußerung Kramers verfassungsrechtlich zu beanstanden war, nahmen die Richter angesichts der formalen Unzulässigkeit der Klage nicht vor. Das Urteil befasst sich damit nicht.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

Hunderttausende zu Berliner Christopher Street Day erwartet

In Berlin werden am Samstag (12.00 Uhr) zur Demonstration zum Christopher Street Day (CSD) hunderttausende Menschen erwartet. Neben 75 Trucks sollen dem veranstaltenden Verein zufolge auch mehr als hundert Fußgruppen bei dem Demonstrationszug unterwegs sein. Die Kundgebung steht in diesem Jahr unter dem Motto "Nur gemeinsam stark - für Demokratie und Vielfalt".

Baerbock fordert von Deutschland und EU mehr Investitionen in Sicherheit

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Deutschland und die EU aufgefordert, mehr in die Sicherheit zu investieren. Der europäische Pfeiler in der Nato müsse gestärkt werden, unabhängig davon, wer demnächst in den USA regiert, sagte Baerbock am Freitag bei einer Veranstaltung der "Zeit". "Die Vorstellung, dass wir uns nicht verteidigen müssen, hat (Russlands Präsident Wladimir) Putin zerbombt."

Trump trifft Netanjahu und warnt vor "drittem Weltkrieg" bei Wahlniederlage

Ex-US-Präsident Donald Trump hat bei einem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu vor einem "dritten Weltkrieg" gewarnt, sollten seine Republikaner nicht die Präsidentschaftswahl gewinnen. "Wenn wir gewinnen, wird alles ganz einfach. Dann klappt alles und ganz schnell", sagte Trump, der am Freitag Netanjahu und dessen Frau an seinem Anwesen in Florida empfing. "Wenn wir nicht gewinnen, gibt es große Kriege im Nahen Osten und vielleicht den dritten Weltkrieg."

Israels Armee: Bereiten "entscheidende Offensive" gegen Hisbollah im Libanon vor

Die israelische Armee bereitet laut eigenen Angaben eine "entscheidende Offensive" gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon vor. Die Truppen bereiteten sich auf den "Übergang zur Offensive" vor, sagte der israelische Generalmajor Ori Gordin laut Militärangaben vom Freitag. "Wenn der Moment kommt und wir in die Offensive gehen, wird es eine entscheidende Offensive", fügte er hinzu.

Textgröße ändern: