Brasiliens Präsident Bolsonaro gründet neue Partei
Brasiliens rechtsradikaler Präsident Jair Bolsonaro hat eine neue Partei gegründet. "Wenn ich das früher getan hätte, hätten wir jetzt 100 Abgeordnete und einen Senator in jedem Bundesstaat", sagte Bolsonaro bei der Gründungsveranstaltung in Brasília am Donnerstag. Die "Allianz für Brasilien" will nach eigenen Angaben Gott, Familie und die Heimat in den Mittelpunkt ihrer Politik stellen. Mit der Parteigründung versucht Bolsonaro insbesondere, evangelikale Wähler zurückzugewinnen.
Der 64-Jährige hat in seiner dreißigjährigen politischen Karriere bereits neun Mal die Partei gewechselt. Im März 2018 schloss er sich der Sozial-Liberalen Partei (PSL) an, die er nun verlassen hat. Die PSL hatte von Bolsonaros Beitritt profitiert: Bei den vergangenen Wahlen zogen mehr als 50 Abgeordnete und vier Senatoren für die PSL in den Kongress ein.
Bolsonaro verdankt seine Wahl zum Präsidenten auch den evangelikalen Wählern. Inzwischen sind seine Beliebtheitswerte bei dieser wichtigen Wählergruppe jedoch gesunken. Mit der Gründung der neuen Partei könnte er deren Vertrauen zurückgewinnen.
Die Partei setzt sich nach eigenen Angaben für die "Achtung vor Gott und Religion" und die Verteidigung des Rechts auf Leben und der Familie ein. Abtreibungen sowie "Sozialismus und Kommunismus" lehnt sie ab. Parteivorsitzender ist Bolsonaro selbst, Stellvertreter ist sein Sohn Flavio. Bolsonaro hofft, dass rund 30 PSL-Abgeordnete ihm folgen und der neuen "Allianz für Brasilien" beitreten werden.
(M.Dylatov--DTZ)