Deutsche Tageszeitung - Onkel von Baschar al-Assad droht Geldwäsche-Prozess in Spanien

Onkel von Baschar al-Assad droht Geldwäsche-Prozess in Spanien


Onkel von Baschar al-Assad droht Geldwäsche-Prozess in Spanien
Onkel von Baschar al-Assad droht Geldwäsche-Prozess in Spanien / Foto: ©

Ein Onkel des syrischen Machthabers Baschar al-Assad muss sich voraussichtlich wegen Geldwäsche vor einem spanischen Gericht verantworten. Nach Angaben des Obersten Gerichtshofs in Madrid empfahl ein Ermittlungsrichter der Staatsanwaltschaft am Freitag, ein Strafverfahren gegen Rifaat al-Assad wegen Geldwäsche in Höhe von "mehr als 600 Millionen Euro" einzuleiten. Die Staatsanwaltschaft muss nun innerhalb von zehn Tagen entscheiden, ob sie der Empfehlung nachkommt.

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Der 82-jährige Rifaat al-Assad wird verdächtigt, der Anführer einer seit den 80er Jahren tätigen "kriminellen Gruppe" zu sein, der auch acht seiner Söhne und zwei seiner vier Frauen angehören sollen. Ziel der Gruppe sei es gewesen, in Syrien unterschlagene öffentliche Gelder "zu verschleiern, umzuwandeln und zu waschen", heißt es in den Gerichtsunterlagen.

Demnach soll Assad in den 80er Jahren Gelder in Höhe von rund 300 Millionen Dollar (272 Millionen Euro) aus der syrischen Staatskasse nach Spanien gebracht und damit 507 Immobilien im Wert von knapp 700 Millionen Euro in der südspanischen Region Costa del Sol in Andalusien erworben haben.

Rifaat al-Assad war unter anderem syrischer Vize-Präsident und Chef des Militärs, bevor er 1984 einen Putschversuch gegen den damaligen Präsidenten Syriens, seinen älteren Bruder Hafez al-Assad, unternahm. Nach dem gescheiterten Putschversuch ging er ins Exil nach Frankreich, wo bereits ein Geldwäsche-Prozess gegen ihn läuft.

(A.Nikiforov--DTZ)

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