Deutsche Tageszeitung - Bougainville stimmt über Unabhängigkeit von Papua-Neuguinea ab

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Bougainville stimmt über Unabhängigkeit von Papua-Neuguinea ab


Bougainville stimmt über Unabhängigkeit von Papua-Neuguinea ab
Bougainville stimmt über Unabhängigkeit von Papua-Neuguinea ab / Foto: ©

Im Pazifik entsteht möglicherweise ein neuer Staat: Die Bürger der Inselgruppe Bougainville haben am Samstag begonnen, über ihre Unabhängigkeit oder größere Autonomie von Papua-Neuguinea abzustimmen. An einem Wahllokal in der Stadt Buka hatten sich vorab bereits etwa tausend Menschen versammelt, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Mit Gesängen und Tanz brachten die Menschen ihre Freude über die Chance auf eine eigene Nation zum Ausdruck.

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Rund 207.000 Abstimmungsberechtigte sind aufgerufen, in den kommenden zwei Wochen über den künftigen Status von Bougainville zu bestimmen. Außer einer größeren Autonomie steht auch die Unabhängigkeit von dem Acht-Millionen-Einwohner-Inselstaat Papua-Neuguinea zur Wahl. Die Ergebnisse sollen Mitte Dezember veröffentlicht werden. Es zeichnet sich ein Sieg der Unabhängigkeitsbefürworter ab, angesichts weniger verlässlicher Umfragen ist aber auch ein Erfolg der Autonomie-Befürworter denkbar.

Das Unabhängigkeitsreferendum war bereits 2001 im Rahmen eines Friedensabkommens zugesagt worden, mit dem ein Konflikt zwischen Rebellen in Bougainville einerseits und dem Sicherheitsapparat von Papua-Neuguinea sowie ausländischen Söldnern andererseits beendet wurde. In dem ein Jahrzehnt dauernden Konflikt waren bis zu 20.000 Menschen getötet und tausende weitere vertrieben worden.

Bei einem Votum für eine Unabhängigkeit müsste das Parlament von Papua-Neuguinea noch zustimmen. Dort gibt es Befürchtungen, dass Bougainville zu einem Präzedenzfall in dem ethnisch vielfältigen Land werden könnte. Die Blockade eines Unabhängigkeitsvotums könnte andererseits alte Konflikte wieder aufbrechen lassen.

Der Regionalpräsident von Bougainville, John Momis, rief seine Mitbürger zu Geduld auf. "Wir sollten die Dinge nicht überstürzen, wir sollten uns Zeit für ein gutes Ergebnis nehmen", appellierte er. Bis zu einer endgültigen Lösung könnten nach seiner Darstellung noch fünf Jahre vergehen.

(A.Nikiforov--DTZ)

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