Deutsche Tageszeitung - Europaweite Cyber-Attacke der Polizei auf islamistische Propaganda

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Europaweite Cyber-Attacke der Polizei auf islamistische Propaganda


Europaweite Cyber-Attacke der Polizei auf islamistische Propaganda
Europaweite Cyber-Attacke der Polizei auf islamistische Propaganda / Foto: ©

Die Polizei hat europaweit eine großangelegte Cyber-Attacke auf islamistische Propagandanetzwerke im Internet unternommen. An der Aktion nahmen Polizeibehörden aus 30 Staaten teil, wie das ebenfalls involvierte Bundeskriminalamt (BKA) am Montag mitteilte. Tausende Webseiten mit Inhalten der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) seien gelöscht und entsprechend viele Messenger-Kanäle und -Gruppen gesperrt worden, hieß es weiter. Die Cyber-Attacke wurde von der europäischen Polizeibehörde Europol koordiniert und richtete sich insbesondere gegen das IS-Sprachrohr Amaq.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Nach Angaben von Europol wurden 26.000 Inhalte mit Bezug zum IS identifiziert und gelöscht. Darunter befanden sich demnach Propagandavideos und Konten in Onlinediensten, die "Terrorismus und gewalttätigen Extremismus glorifizierten oder unterstützten". Der Schlag gegen die Internet-Propaganda des IS sei vom 21. bis 24. November ausgeführt worden.

"Wir haben sie vorerst k.o. geschlagen", sagte der Sprecher der belgischen Staatsanwaltschaft, Eric van der Sypt. Eine vergleichbare Cyber-Attacke im Jahr 2018 habe Amaq aber nicht davon abhalten können, "wieder auf die Beine zu kommen". Am 27. April 2018 hatte Europol eine bis dahin beispiellose Attacke auf Amaq unternommen. Über das Propagandamedium reklamieren die Islamisten vielfach nach Anschlägen die Täterschaft für sich und nennen ihr Motive.

Beim BKA ist die Internet Referral Unit (IRU) als nationale Meldestelle dafür zuständig, Löschungen im Internet anzuregen. Die IRU habe mehr als 1300 Löschanregungen für Messenger-Accounts und mehr als 200 Löschanträge für Links an Europol übermittelt, teilte das BKA mit. Vom 1. Oktober 2018 bis zum 31. Oktober 2019 seien mehr als 12.800 Links an Online-Service-Provider mit der Anregung zur Löschung gemeldet worden. In rund 60 Prozent der Fälle seien die Dienstanbieter den Löschersuchen nachgekommen.

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Bundestag debattiert erstmals über Entwurf für Haushaltsgesetz

Der Bundestag debattiert am Dienstag erstmals über den Haushaltsentwurf von Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) für das Jahr 2025 (ab 10.00 Uhr). Klingbeil stellt zunächst seine Pläne vor, danach ist eine anderthalbstündige Debatte zum Bundeshaushalt geplant. Der Finanzminister veranschlagt für das laufende Jahr Ausgaben in Höhe von 503 Milliarden Euro und eine deutlich höhere Neuverschuldung von 81,8 Milliarden Euro für den Bund.

Beginn des Prozesses zum Attentat auf slowakischen Regierungschef Fico

In der Slowakei beginnt am Dienstag (09.00 Uhr MEZ) der Prozess zum Attentat auf Ministerpräsident Robert Fico vom Mai vergangenen Jahres. Dem 72-jährigen Täter droht in dem Verfahren vor einem Sondergericht in Banska Bystrica eine lebenslange Haftstrafe. Er hatte nach einer Kabinettssitzung in der Kleinstadt Handlova auf den rechtsnationalistischen Regierungschef geschossen und ihn mit fünf Kugeln schwer verletzt.

Macron zum dreitägigen Staatsbesuch in Großbritannien erwartet

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron beginnt am Dienstag einen dreitägigen Staatsbesuch in Großbritannien. Dabei soll es unter anderem um eine verstärkte militärische Zusammenarbeit der beiden europäischen Atommächte gehen. Auch die Frage, wie sich die gefährlichen Überfahrten von Migranten über den Ärmelkanal nach Großbritannien verhindern lassen, soll eine Rolle spielen.

Trump zuversichtlich: Hamas will Waffenruhe im Gazastreifen

US-Präsident Donald Trump hat sich zuversichtlich gezeigt, dass die Hamas zu einer Waffenruhe im Gazastreifen bereit ist. "Sie wollen ein Treffen und sie wollen diese Waffenruhe", sagte Trump zu Beginn eines Abendessens mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu im Weißen Haus am Montag (Ortszeit) vor Journalisten. "Ich glaube nicht, dass es eine Blockade gibt. Ich denke, dass die Dinge sehr gut vorankommen", antwortete Trump auf die Frage, was eine Einigung verhindere.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild