
Iranische Behörden sehen Hinweise auf Verbindungen von Protestierenden zur CIA

Die iranischen Behörden sehen nach eigenen Angaben Hinweise darauf, dass Teilnehmer der jüngsten regierungskritischen Proteste "Verbindungen" zum US-Geheimdienst CIA unterhalten. Insgesamt acht Verdächtige seien wegen solcher "Kontakte zur CIA" festgenommen worden, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Irna in der Nacht zum Donnerstag unter Berufung auf das Geheimdienstministerium in Teheran. Sechs der Festgenommenen hätten sich an den Protesten der vergangenen Wochen beteiligt, zwei weitere hätten Informationen über die Proteste gesammelt, um sie ins Ausland weiterzuleiten.
Die Festgenommenen seien für ihre Tätigkeit "in unterschiedlichen Ländern ausgebildet worden", hieß es in dem Irna-Bericht weiter. Sie wurden in dem Bericht als "Bürger-Journalisten" bezeichnet.
Die landesweiten Proteste wurden Mitte November von einer Entscheidung der Regierung von Präsident Hassan Ruhani zur drastischen Erhöhung der Benzinpreise ausgelöst. Dabei wurden zahlreiche Tankstellen, Bankfilialen und Polizeiwachen verwüstet sowie Geschäfte geplündert.
Teheran gibt die Zahl der bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften getöteten Menschen mit fünf an. Amnesty International spricht von 143 Menschen, die bei Einsätzen von Sicherheitskräften getötet worden seien. Darüber hinaus gab es rund 500 Festnahmen.
Die USA hatten iranische Bürger aufgefordert, über das Internet Informationen zu den Protesten ins Ausland zu leiten. US-Außenminister Mike Pompeo erklärte am Dienstag, es seien bereits 20.000 Nachrichten mit Videos, Fotos, und Notizen eingegangen.
(U.Beriyev--DTZ)