Deutsche Tageszeitung - Heil mahnt zu Vorsorge für die schwierigeren Zeiten

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Heil mahnt zu Vorsorge für die schwierigeren Zeiten


Heil mahnt zu Vorsorge für die schwierigeren Zeiten
Heil mahnt zu Vorsorge für die schwierigeren Zeiten / Foto: ©

Angesichts sich abzeichnender Probleme etwa in der Automobilwirtschaft hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) zur Vorsorge für schwierigere Zeiten gemahnt. "Wir dürfen uns nicht ausruhen auf der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt", sagte Heil am Freitag in der Haushaltsdebatte des Bundestages. So seien Rücklagen bei der Bundesagentur für Arbeit erforderlich, "wenn die Lage in einzelnen Branchen und Regionen sich zuspitzen sollte".
 
"Die konjunkturelle Schwächephase hinterlässt erste Spuren auf dem Arbeitsmarkt", warnte auch der CDU-Haushalts- und Sozialexperte Axel Fischer. Er begrüßte zwar die von der Koalition beschlossene weitere Absenkung des Beitrages zur Arbeitslosenversicherung auf 2,4 Prozent, mahnte aber auch: "Wir müssen darauf achten, dass die Reserven der Bundesagentur für Arbeit nicht über Gebühr strapaziert werden."
 
Der Etat für Arbeit und Soziales soll im kommenden Jahr auf ein neues Rekordniveau von 150,2 Milliarden Euro ansteigen. Zusammen mit Posten, die anderen Einzelplänen zugeordnet sind, machen die Sozialausgaben mehr als die Hälfte des 362 Milliarden Euro umfassenden Bundeshaushalts aus.
 
Allein mehr als 100 Milliarden Euro aus Haushaltsmitteln fließen als Zuschuss in die Rentenkasse. "Weit mehr als 70 Prozent des Sozialetats sollen an die Senioren gehen", sagte Fischer. Im parlamentarischen Verfahren noch einmal angehoben wurden unter anderem die Ansätze für Arbeitslosengeld II und Kosten der Unterkunft sowie für den Unterhaltsvorschuss.
 
Nachdrücklich pochte Heil in der Schlussberatung im Bundestag auf die Sicherung der Renten: "Es geht darum, dass Menschen nach einem Leben voller Arbeit sich auf die Alterssicherungssysteme verlassen können", betonte der Minister. Dazu gehöre, das Rentenniveau auch in den kommenden Jahren zu sichern. Als "Meilenstein der Sozialpolitik" begrüßte Heil aber auch die geplante Einführung der Grundrente für Menschen mit niedrigen Rentenansprüchen, auf die sich die Koalition nach monatelangem Gezerre geeinigt hatte.
 
Für die Zukunft drängte Heil besonders auf die Einbeziehung auch der Selbstständigen in die gesetzliche Altersvorsorge. Dabei gehe es vor allem um die "vielen sehr prekären Selbstständigen", die nur geringe Einkommen erzielen.
 
Kritik äußerten Redner der Opposition. So werde die Arbeitslosenversicherung durch die von der Koalition geplante Beitragssenkung geschwächt, kritisierte der Grünen-Sozialexperte Markus Kurth. Auch die Finanzierungspläne der Koalition für die Grundrente bewertete er als "unglaubwürdig". Zudem warf Kurth der Regierung vor, durch das Ausbremsen des Ökostroms "die Windenergiebranche zu ruinieren".
 
Johannes Vogel (FDP) bemängelte, dass Rentner mit weniger als 35 Versicherungsjahren überhaupt nicht von der Grundrente profitierten. Die Linken-Haushaltsexpertin Gesine Lötzsch verlangte die vollständige Umsetzung der Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts gegen übermäßige Sanktionen für Hartz-IV-Empfänger. Uwe Witt (AfD) warf der Koalition "Klientelpolitik" vor.  (V.Korablyov--DTZ)
 

Anzeige Bild
Empfohlen

Mindestens 19 Tote und fast 300 Verletzte bei russischen Angriffen auf Dnipro

Bei russischen Raketenangriffen auf die ukrainische Stadt Dnipro und Umgebung sind am Dienstag nach ukrainischen Angaben mindestens 19 Menschen getötet worden. Knapp 300 Menschen wurden nach Angaben der örtlichen Behörden verletzt. Nach den jüngsten Angaben des Chefs der Militärverwaltung der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, wurden in Dnipro 17 Menschen getötet, zwei weitere Menschen seien im nahegelegenen Samar getötet worden. Damit handelte es sich um einen der schwersten russischen Angriffe der vergangenen Wochen.

Restrisiko Trump: Nato-Gipfel in Den Haag begonnen

Vor dem Hintergrund der Bedrohung durch Russland und mit einem als unberechenbar geltenden US-Präsidenten Donald Trump hat in Den Haag der Nato-Gipfel der Staats- und Regierungschefs begonnen. Trump landete am Dienstagabend auf dem Flughafen Schiphol in Amsterdam und fuhr im Anschluss direkt zum Empfang des niederländischen Königspaars ins Schloss Huis ten Bosch. Bei ihrem Treffen wollen die Nato-Länder eine massive Erhöhung ihrer Verteidigungsausgaben beschließen - und damit auch die USA als Bündnispartner an Bord halten.

Frankreichs Nationalversammlung stimmt gegen Moratorium für erneuerbare Energien

Die französische Nationalversammlung hat einen vorläufigen Stopp des Ausbaus erneuerbarer Energien abgelehnt. Die Abgeordneten der Nationalversammlung stimmten am Dienstag mit 377 zu 142 Stimmen gegen den Gesetzesvorschlag. In der vergangenen Woche war mit den Stimmen der Rechtspopulisten überraschend ein Änderungsantrag durchgegangen, der ein Moratorium für neue Wind- und Solaranlagen vorsah.

Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und Iran in Kraft getreten

Nach der Verkündung einer Waffenruhe im Krieg zwischen dem Iran und Israel durch US-Präsident Donald Trump haben sich beide Seiten kooperativ gezeigt. Die israelische Regierung erklärte am Dienstagnachmittag, von weiteren Angriffen auf den Iran Abstand genommen zu haben. Der Iran will nach eigenen Angaben die Waffenruhe respektieren, sofern sich auch Israel an die Bedingungen hält. Trump hatte zunächst beiden Seiten Verstöße gegen die Vereinbarung vorgeworfen. Die Waffenruhe wurde international begrüßt.

Anzeige Bild