Deutsche Tageszeitung - Linksfraktionschef: Moskau muss zu Aufklärung von Tiergarten-Mord beitragen

Linksfraktionschef: Moskau muss zu Aufklärung von Tiergarten-Mord beitragen


Linksfraktionschef: Moskau muss zu Aufklärung von Tiergarten-Mord beitragen
Linksfraktionschef: Moskau muss zu Aufklärung von Tiergarten-Mord beitragen / Foto: ©

Der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, hat Russland aufgefordert, bei der Aufklärung des Mordes an einem Georgier in Berlin mit den deutschen Behörden zusammenzuarbeiten. "Klar ist für mich: Moskau muss kooperieren mit den Strafverfolgungsbehörden", sagte Bartsch am Freitag im Deutschlandfunk. Ansonsten bleibe der Verdacht, dass die Tat "doch staatlich gelenkt" gewesen sei.

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Dass die Bundesregierung im Zusammenhang mit dem Fall zwei russische Diplomaten auswies, bezeichnete Bartsch als richtig: "Man kann das nicht auf sich beruhen lassen." Dieser Schritt sei allerdings "mehr symbolisch". Er warne davor, den Konflikt mit Russland weiter "eskalieren" zu lassen. Gerade mit Blick auf den "extrem wichtigen" Ukraine-Gipfel am Montag in Paris, müssten die Gesprächskanäle mit Moskau offen gehalten werden.

Am Montag findet der erste Gipfel im sogenannten Normandie-Format mit Russland, der Ukraine, Deutschland und Frankreich seit einem Berliner Treffen vom Oktober 2016 statt. Es wird von dem mutmaßlichen Auftragsmord an einem Georgier überschattet.

Das 40-jährige Opfer war im August im Kleinen Tiergarten in Berlin von einem Fahrrad aus erschossen worden. Ein 49-jähriger Verdächtiger wurde festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft.

Das Opfer soll im sogenannten zweiten Tschetschenienkrieg gegen Russland gekämpft haben. Laut Bundesanwaltschaft wurde der 40-Jährige von russischen Behörden als Terrorist eingestuft und verfolgt.

Wegen des Falls erklärte das Auswärtige Amt am Mittwoch zwei russische Diplomaten zu unerwünschten Personen. Moskau kündigte daraufhin "Vergeltungsmaßnahmen" an.

(A.Nikiforov--DTZ)