Deutsche Tageszeitung - Kramp-Karrenbauer fordert neue SPD-Spitze zu Klärung ihrer Haltung zur GroKo auf

Kramp-Karrenbauer fordert neue SPD-Spitze zu Klärung ihrer Haltung zur GroKo auf


Kramp-Karrenbauer fordert neue SPD-Spitze zu Klärung ihrer Haltung zur GroKo auf
Kramp-Karrenbauer fordert neue SPD-Spitze zu Klärung ihrer Haltung zur GroKo auf / Foto: ©

Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer verlangt von der neuen SPD-Führung eine definitive Klärung ihres Verhältnisses zur großen Koalition. Die SPD habe sich auf ihrem Parteitag nicht deutlich genug für die Fortsetzung der Koalition mit CDU/CSU ausgesprochen, kritisierte Kramp-Karrenbauer in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Die neue SPD-Führung müsse nun sagen, "ob sie in der Regierung bleiben will oder nicht".

Textgröße ändern:

Die CDU-Chefin kritisierte Äußerungen des neuen SPD-Chefs Norbert Walter-Borjans: Dieser habe gesagt, "der Austritt aus dem Regierungsbündnis sei ein Damoklesschwert, das über der Regierung hängt". Die Haltung der Union zur Koalition sei hingegen klar: "Wir haben einen Koalitionsvertrag, wir haben einen Regierungsauftrag, und wir sind vertragstreu."

Die Koalition habe "genügend Aufgaben zu erledigen", sagte die CDU-Chefin weiter. Dazu zähle das Vermittlungsverfahren beim Klimaschutz und die Umsetzung des Grundrentenkompromisses.

In der Union gab es allerdings auch Stimmen der Erleichterung, nachdem die SPD sich nicht darauf festgelegt hatte, die Koalition zu verlassen oder ultimative Forderungen zu stellen. Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Alexander Dobrindt, sagte der "FAS": "Dass die SPD sich für ein Signal der Vernunft entschieden hat und damit für den Verbleib in der Regierungsverantwortung halte ich für eine kluge Entscheidung."

Bei dieser Bewertung dürfe "man allerdings die neuen klaren Linksbewegungen der SPD nicht übersehen, die zu Belastungen in der Koalition führen können", gab er zu bedenken. "Zum Beispiel ist die Forderung nach einer Grundgesetzänderung zur Abschaffung der Schuldenbremse vollkommen abwegig."

Auch bei den Unions-Mittelständlern waren vorsichtig positive Töne zu hören. Der Verzicht der SPD auf ein "Ultimatum" an den Koalitionspartner habe den drohenden Konflikt vorerst "entschärft", sagte der CDU-Abgeordnete Christian von Stetten der "FAS". Trotzdem sei die Union auf alles gefasst: "Wir sind auf vorgezogene Wahlen vorbereitet, und auf eine Minderheitsregierung auch."

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Israelische Armee: Iran greift Israel mit "dutzenden Raketen" an

Der Iran hat am Freitagabend einen Raketenangriff auf Israel gestartet. "Dutzende" Raketen befänden sich auf dem Weg Richtung Israel, erklärte ein Armeesprecher. Das iranische Staatsfernsehen meldete "den Beginn iranischer Raketenangriffe" auf Israel als Vergeltung für die israelischen Angriffe auf das Land.

Israel: Iranische Uran-Umwandlungsanlage in Isfahan bei Angriff zerstört

Israel hat nach Militärangaben eine Anlage zur Uran-Umwandlung in der iranischen Stadt Isfahan bei einem Angriff zerstört. Bei dem Angriff israelischer Kampfjets sei "eine Anlage zur Herstellung von metallischem Uran, Infrastruktur zur Umwandlung angereicherten Urans, Labore und weitere Infrastruktur zerstört worden", erklärte die israelische Armee am Freitagabend. Iranische Medien hatten zuvor eine "enorme Explosion" in Isfahan gemeldet.

Beispielloser Großangriff Israels auf den Iran - Teheran spricht von "Kriegserklärung"

Nach dem beispiellosen Großangriff der israelischen Armee hat der Iran dem Erzfeind mit Vergeltung gedroht. Teheran sprach von einer "Kriegserklärung" Israels. Nach israelischen Angaben richteten sich die Angriffe am früheren Freitagmorgen gegen rund hundert Ziele im Iran und trafen Atom- und Militäranlagen. Mehrere iranische Generäle wurden getötet, unter ihnen die Befehlshaber der Armee und der Revolutionsgarden. US-Präsident Donald Trump warnte, dem Iran drohten "noch brutalere" Angriffe, wenn Teheran keinen "Deal" eingehe.

Eskalation im Iran versetzt Berlin in Krisenmodus - Merz bemüht sich um Diplomatie

Die militärische Eskalation im Konflikt zwischen Israel und dem Iran hat die Bundesregierung in Krisenmodus versetzt. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) telefonierte nach Angaben seines Sprechers in der Nacht zu Freitag um 04.00 Uhr mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, um sich über die israelischen Luftangriffe zu informieren. Merz rief danach beide Seiten auf, "von Schritten abzusehen, die zu einer weiteren Eskalation führen und die gesamte Region destabilisieren können".

Textgröße ändern: