
Brasilien eröffnet Handelsvertretung in Jerusalem

Brasilien hat eine Handelsvertretung in Jerusalem eröffnet. Bei der Einweihung des Büros am Sonntag bekräftigte der Sohn des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro zudem die Absicht seines Landes, die Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Brasilien wolle damit "ein Beispiel für das restliche Lateinamerika" setzen, sagte der Abgeordnete Eduardo Bolsonaro im Beisein des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu.
Im Januar hatte Brasiliens rechtsradikaler Präsident Bolsonaro Israel seine Unterstützung zugesagt und versprochen, dem Vorbild von US-Präsident Donald Trump zu folgen und Brasiliens Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Mit seiner Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels hatte Trump international für Empörung gesorgt.
Sowohl Israel als auch die Palästinenser beanspruchen Jerusalem als Hauptstadt für sich - Israel die gesamte Stadt, die Palästinenser den Ostteil Jerusalems. Wegen des ungeklärten Status der Stadt war es jahrzehntelang diplomatischer Konsens, dass ausländische Staaten ihre Botschaft nicht in Jerusalem ansiedeln. Bislang folgte Guatemala dem Beispiel der USA; Ungarn eröffnete eine Handelsvertretung in Jerusalem.
Nach Bolsonaros Ankündigung wurden Befürchtungen laut, die Verlegung der Botschaft könnte die für Brasilien wichtigen Fleischexporte in arabische Staaten gefährden. Eduardo Bolsonaro erklärte jedoch, der Umzug verzögere sich nur deshalb, weil Brasilien ihn gründlich vorbereiten wolle.
(V.Sørensen--DTZ)