![Sudans Justiz ermittelt zu Verbrechen von Baschir-Vertretern im Darfur-Konflikt](https://www.deutschetageszeitung.de/media/shared.dtz/images/article-auto/ac/72/33/14fea7bdd63fcdd980b57c4ea302ec28850a1643_high.jpg)
Sudans Justiz ermittelt zu Verbrechen von Baschir-Vertretern im Darfur-Konflikt
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Die sudanesische Justiz hat Ermittlungen zu mutmaßlichen Verbrechen in der Krisenregion Darfur eingeleitet, die Mitglieder der Regierung des gestürzten Staatschefs Omar al-Baschir begangen haben sollen. "Wir haben eine Untersuchung zu Verbrechen in Darfur aus dem Jahr 2003 begonnen", sagte Staatsanwalt Tagelsir al-Heber am Sonntag in Khartum. Es gehe um "Fälle gegen frühere Regierungsvertreter", die mit al-Baschir in Verbindung standen.
Gegen den Ex-Machthaber liegt auch ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag vor. Dort werden dem 75-Jährigen Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord in der Krisenregion Darfur vorgeworfen. Die amtierende Regierung Sudans hat jedoch noch nicht über eine Auslieferung an den IStGH entschieden. Im Darfur-Konflikt wurden rund 300.000 Menschen getötet, etwa 2,5 Millionen Menschen ergriffen die Flucht.
Ein sudanesisches Gericht hatte al-Baschir erst vor einer Woche wegen Korruption und Besitzes ausländischer Devisen zu zwei Jahren Freiheitsentzug verurteilt. Der 75-Jährige muss die Strafe in einer speziellen Hafteinrichtung für Senioren verbüßen.
Al-Baschir, der sein Land fast 30 Jahre lang autoritär regierte, war im April nach monatelangen Protesten von der Armee gestürzt worden. Im Mai wurde Anklage erhoben wegen des Tods von Demonstranten bei den regierungskritischen Protesten, die zu seinem Sturz führten. Zudem wird er beschuldigt, an einer "Verschwörung" zum Putsch im Jahr 1989 beteiligt gewesen zu sein, durch den er an die Macht gelangte.
(M.Dylatov--DTZ)