Deutsche Tageszeitung - Demonstranten in Hongkong nutzen Weihnachtsfeiertage für neue Protestaktionen

Demonstranten in Hongkong nutzen Weihnachtsfeiertage für neue Protestaktionen


Demonstranten in Hongkong nutzen Weihnachtsfeiertage für neue Protestaktionen
Demonstranten in Hongkong nutzen Weihnachtsfeiertage für neue Protestaktionen / Foto: ©

Regierungskritische Demonstranten und Sicherheitskräfte haben sich über die Weihnachtsfeiertage in Hongkong gewaltsame Auseinandersetzungen geliefert. Am Donnerstag zogen Anhänger der Demokratie-Bewegung erneut durch mehrere Einkaufszentren in der chinesischen Sonderverwaltungszone. Die Polizei setzte Pfefferspray ein und nahm mehrere Demonstranten fest.

Textgröße ändern:

Bereits an Heiligabend und am ersten Weihnachtsfeiertag waren die Proteste in Gewalt umgeschlagen. Hongkongs pekingtreue Regierungschefin Carrie Lam verurteilte die Ausschreitungen.

Am Donnerstag versammelten sich schwarz gekleidete Aktivisten in mindestens fünf Einkaufszentren in Hongkong zu lautstarken Protestaktionen gegen die Regierung und die Polizei. Im Bezirk Tai Po ging die Polizei mit Pfefferspray gegen die Demonstranten vor, wie ein AFP-Reporter berichtete. Dutzende Menschen wurden in den Einkaufzentren festgenommen.

Die Protestbewegung hatte für die Weihnachtstage zu Demonstrationen besonders in den Shopping-Bezirken aufgerufen. An Heiligabend lieferten sich die Demokratie-Aktivisten und die Polizei die heftigsten Auseinandersetzungen seit Wochen. Tausende schwarz gekleidete Demonstranten gingen im Touristenbezirk Tsim Sha Tsui auf die Straße. Zudem kam es zu Demonstrationen in mindestens fünf Einkaufszentren, die ebenfalls gewaltsam eskalierten. Mehrere Demonstranten wurden festgenommen.

Auch am ersten Weihnachtstag gab es vereinzelte Zusammenstöße, unter anderem in zwei Einkaufszentren. Im Stadtteil Mong Kok gingen die Sicherheitskräfte wiederholt mit Tränengas gegen Demonstranten vor, die ihrerseits Polizisten bedrängten.

Hongkongs Regierung verurteilte die Ausschreitungen und beklagte eine "beispiellose Gewalt" seitens der Demonstranten. "Rücksichtslose und organisierte Zerstörung" sei zur Regel geworden. Die pekingtreue Regierungschefin Lam warf den Demonstranten vor, sie hätten Weihnachten "ruiniert". Zudem habe der örtliche Handel unter den Ereignissen gelitten.

In der chinesischen Sonderverwaltungszone hatten vor einem halben Jahr Massenproteste gegen die pekingtreue Führung begonnen, die teilweise in Gewalt mündeten. Bei den Kommunalwalen im November hatte Regierungschefin Lam zwar ein Debakel erlebt - dennoch gibt es weder bei ihr noch in Peking Anzeichen für Zugeständnisse.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Kreise: Söldnergruppe Wagner verlässt Mali - Ablösung durch russisches Afrikakorps

Die russische Söldnergruppe Wagner verlässt nach Angaben aus Diplomaten- und Sicherheitskreisen offiziell das westafrikanische Mali - ihre Kontingente sollen jedoch in die russische Nachfolgeorganisation integriert werden, das sogenannte Afrikakorps. "Wagner beendet offiziell seine Präsenz in Mali. Aber das Afrikakorps übernimmt", hieß es aus Diplomatenkreisen in der Sahel-Region.

Zehntausende demonstrieren in Madrid gegen Spaniens Regierung

Zehntausende Menschen haben am Sonntag in Madrid gegen die Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez demonstriert. Bei einer Kundgebung der oppositionellen konservativen Partei PP auf dem zentral gelegenen Plaza de España wurde die Regierung der Korruption beschuldigt und der Rücktritt von Sánchez gefordert. Viele Demonstranten schwenkten die spanische Nationalflagge und riefen "Pedro Sánchez, dimite!" (Pedro Sánchez, tritt zurück!).

Moskau: Russische Panzer dringen erstmals in ukrainische Region Dnipropetrowsk vor

Erstmals während der seit drei Jahren andauernden russischen Militäroffensive dringen Moskaus Streitkräfte nach eigenen Angaben am Boden in die ukrainische Region Dnipropetrowsk vor. Die russische Armee teilte am Sonntag im Onlinedienst Telegram mit, Kräfte einer Panzereinheit führten eine "Offensive in der Region Dnipropetrowsk" aus. Unterdessen herrscht weiterhin Uneinigkeit über einen für das Wochenende angekündigten Gefangenenaustausch zwischen Moskau und Kiew.

Grüne dringen auf Veröffentlichung von Untersuchungsbericht zu Maskenbeschaffung

Die Grünen dringen auf die Veröffentlichung des internen Untersuchungsberichts zu Maskenbeschaffungen durch Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). "Der Sonderbericht zur Maskenbeschaffung ist dem Parlament unverzüglich, vollständig und ungeschönt vorzulegen", sagte Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Sie nannte es "skandalös", dass die aktuelle Ministerin Nina Warken (CDU) den Bericht bisher zurückhalte.

Textgröße ändern: