Deutsche Tageszeitung - Österreichs Grüne sollen vier Ministerien erhalten

Österreichs Grüne sollen vier Ministerien erhalten


Österreichs Grüne sollen vier Ministerien erhalten
Österreichs Grüne sollen vier Ministerien erhalten / Foto: ©

In Österreich zeichnet sich ein Ende der Koalitionsverhandlungen mit einem Erfolg für die Grünen ab. Die Ökopartei soll in der Regierung mit der konservativen ÖVP vier Ministerien bekommen, wie ein Grünen-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP am Montag sagte. Die Grünen-Politikerin Leonore Gewessler wird nach Informationen der österreichischen Nachrichtenagentur APA ein Superministerium für Klimaschutz leiten. Zudem falle den Grünen ein Staatssekretärsposten im Finanzministerium zu.

Textgröße ändern:

Demnach bekäme die ÖVP neun Ressorts, darunter das neu geschaffene Integrationsministerium. Dieses soll von Susanne Raab geleitet werden, wie Ex-Kanzler und ÖVP-Chef Sebastian Kurz auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter schrieb. Raab gilt als Kurz-Vertraute und war zuletzt Leiterin der Integrationsabteilung im Außenministerium. Sie war unter anderem für die Ausarbeitung des umstrittenen Burkaverbots verantwortlich, das 2017 eingeführt wurde.

In dem neuen Superministerium für Klimaschutz sollen die Bereiche Umwelt, Verkehr, Infrastruktur, Energie und Technologie gebündelt werden. Außerdem sollen die Grünen das Justiz-, das Sozial- und das Frauenressort bekommen.

ÖVP und Grüne wollen ihre Koalitionsverhandlungen bis Mitte der Woche abschließen und am Donnerstag Teile ihres Programms vorstellen. Der konservative Kurz und Grünen-Chef Werner Kogler hatten am Sonntag mitgeteilt, dass "einzelne wichtige Fragen" noch offen, jedoch bereits viele "scheinbar unüberbrückbare Hürden" überwunden worden seien.

Falls die Gespräche über eine Regierungsbildung rechtzeitig zu einem erfolgreichen Ende kommen sollten, werde seine Partei auf einem Parteitag am kommenden Samstag über eine mögliche Regierungsbeteiligung entscheiden, erklärte Kogler. Es wäre das erste Mal, dass in Österreich eine grüne Partei Teil einer Regierungskoalition ist. Beobachter erwarten, dass die Partei in diesem Fall auf eine strengere Klimapolitik und höhere Ökosteuern dringen wird.

Die Grünen (13,9 Prozent) und die konservative ÖVP (37,5 Prozent) waren als die großen Gewinner aus der Parlamentswahl Ende September hervorgegangen. Die rechtspopulistische FPÖ, die zuvor mit Kurz’ ÖVP eine Koalition gebildet hatte, wurde unter anderem wegen der Ibiza-Affäre um ihren Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache abgestraft. Auch die sozialdemokratische SPÖ hatte herbe Verluste hinnehmen müssen.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Baerbock fordert von Deutschland und EU mehr Investitionen in Sicherheit

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Deutschland und die EU aufgefordert, mehr in die Sicherheit zu investieren. Der europäische Pfeiler in der Nato müsse gestärkt werden, unabhängig davon, wer demnächst in den USA regiert, sagte Baerbock am Freitag bei einer Veranstaltung der "Zeit". "Die Vorstellung, dass wir uns nicht verteidigen müssen, hat (Russlands Präsident Wladimir) Putin zerbombt."

Trump trifft Netanjahu und warnt vor "drittem Weltkrieg" bei Wahlniederlage

Ex-US-Präsident Donald Trump hat bei einem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu vor einem "dritten Weltkrieg" gewarnt, sollten seine Republikaner nicht die Präsidentschaftswahl gewinnen. "Wenn wir gewinnen, wird alles ganz einfach. Dann klappt alles und ganz schnell", sagte Trump, der am Freitag Netanjahu und dessen Frau an seinem Anwesen in Florida empfing. "Wenn wir nicht gewinnen, gibt es große Kriege im Nahen Osten und vielleicht den dritten Weltkrieg."

Israels Armee: Bereiten "entscheidende Offensive" gegen Hisbollah im Libanon vor

Die israelische Armee bereitet laut eigenen Angaben eine "entscheidende Offensive" gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon vor. Die Truppen bereiteten sich auf den "Übergang zur Offensive" vor, sagte der israelische Generalmajor Ori Gordin laut Militärangaben vom Freitag. "Wenn der Moment kommt und wir in die Offensive gehen, wird es eine entscheidende Offensive", fügte er hinzu.

Russisches Kriegsschiff legt für Zwischenstopp in Algerien an

Das modernste Kriegsschiff der russischen Flotte, die "Admiral Gorschkow", macht laut Angaben aus Moskau für einen Zwischenstopp in Algerien Station. Das mit Hyperschallraketen ausgestattete Schiff habe am Freitag für mehrere Tage im Hafen von Oran am Mittelmeer angelegt, teilte das russische Verteidigungsministerium. Laut der Nachrichtenagentur Tass wird das Schiff vom Tanker "Akademik Paschin" begleitet.

Textgröße ändern: