Deutsche Tageszeitung - Habeck sieht Koalition in Wien nicht unbedingt als Vorbild für Schwarz-Grün

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Habeck sieht Koalition in Wien nicht unbedingt als Vorbild für Schwarz-Grün


Habeck sieht Koalition in Wien nicht unbedingt als Vorbild für Schwarz-Grün
Habeck sieht Koalition in Wien nicht unbedingt als Vorbild für Schwarz-Grün / Foto: ©

Grünen-Chef Robert Habeck hat die geplante Koalition zwischen Konservativen und Grünen in Österreich begrüßt, sieht darin aber nicht von vornherein ein Vorbild für Schwarz-Grün in Deutschland. "Die Regierungsbildung eins zu eins auf ein Deutschland nach einer Bundestagswahl zu übertragen, ist falsch", erklärte Habeck am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP. Die deutschen Grünen seien "in wesentlichen Politikfeldern weit von CDU und CSU entfernt".

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Aufgabe der Grünen hierzulande sei es, "die Union herauszufordern", erklärte Habeck. "Die Handlungsunfähigkeit der Bundesregierung geht in vielen Bereichen auf die Ermattung und Lähmung der Union zurück." Der Parteichef verwies darauf, dass die Grünen in Österreich "ihr gutes Ergebnis in einem Wahlkampf gegen die ÖVP erzielt" hätten.

Habeck äußerte Respekt für die Entscheidung der österreichischen Grünen, an der Seite der konservativen ÖVP in die Regierung einzutreten. Die Grünen hätten die ÖVP in den Koalitionsverhandlungen "aus der Ecke mit Rechtspopulisten rausführen" müssen, erklärte er. "Den österreichischen Grünen gebührt also großer Respekt, dass sie sich der Verantwortung gestellt haben, um die ÖVP ins demokratische Zentrum zurückzubringen und Österreich eine neue Gestaltungsoption zu geben."

Anders als die deutschen Grünen hatten die österreichischen Grünen bislang noch nie auf Bundesebene mitregiert. Als Juniorpartner wollen sie ÖVP-Chef und Ex-Kanzler Sebastian Kurz wieder zum Regierungschef in Wien machen. Kurz hatte bis vergangenes Jahr mit der rechtspopulistischen FPÖ regiert, bis die Koalition im Zuge der Ibiza-Affäre zerbrach.

Am Donnerstag stellten Kurz und der Grünen-Vorsitzende Werner Kogler dem österreichischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen ihr Regierungsprogramm vor. Dafür mussten die Grünen schwierige Zugeständnisse machen: Das Programm sieht unter anderem die Einführung der umstrittenen vorbeugenden Sicherungshaft und die Ausweitung des Kopftuchverbots auf Schulen für Mädchen bis 14 Jahren vor.

(U.Beriyev--DTZ)

Empfohlen

Nato-Verteidigungsminister beschließen "historische" Aufrüstungsziele

Vor dem Hintergrund der Bedrohung durch Russland haben die Nato-Verteidigungsminister neue Aufrüstungsziele mit weitreichenden Auswirkungen für die Mitgliedsländer beschlossen. Für die Bundeswehr ergebe sich aus den neuen Vorgaben ein zusätzlicher Personalbedarf von bis zu 60.000 Soldatinnen und Soldaten, sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Donnerstag im Nato-Hauptquartier in Brüssel. Nato-Generalsekretär Mark Rutte und US-Verteidigungsminister Pete Hegseth zeigten sich optimistisch, dass die Verbündeten sich bis zum Gipfel in Den Haag auf die von den USA geforderten fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigungsausgaben einigen werden.

Trump empfängt Merz zu Antrittsbesuch vor dem Weißen Haus

US-Präsident Donald Trump hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu seinem Antrittsbesuch in Washington empfangen. Trump begrüßte Merz am Donnerstag per Handschlag vor dem Weißen Haus. Danach war nach US-Angaben zunächst ein Gespräch zwischen Trump und Merz im Oval Office vor laufenden Kameras geplant. Im Anschluss wollte Trump den Kanzler zum vertraulichen Mittagessen bitten.

Wadephul wirft Israel Völkerrechtsbruch vor - Saar nimmt israelische Armee in Schutz

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat der israelischen Regierung wegen ihrer Siedlungspolitik einen Bruch des Völkerrechts vorgeworfen. Die Genehmigung weiterer jüdischer Siedlungen im besetzten Westjordanland sei "in dieser Form völkerrechtswidrig, sie verbaut buchstäblich die Lösung für eine Zweistaatenlösung", sagte Wadephul nach einem Treffen mit seinem israelischen Kollegen Gideon Saar am Donnerstag in Berlin. Er forderte zudem eine Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen. Saar verteidigte die israelische Armee gegen Vorwürfe und kritisierte das Erstarken des Antisemitismus in Deutschland.

Bundessozialgericht: Kein Grundrentenzuschlag mithilfe freiwilliger Beiträge

Bei der 2021 eingeführten Grundrente nach mindestens 33 Versicherungsjahren zählen nur Pflichtbeitragszeiten. Zeiten mit freiwilligen Beiträgen bleiben außen vor, wie am Donnerstag das Bundessozialgericht (BSG) in Kassel entschied. (Az. B 5 R 3/24 R)

Textgröße ändern:

Anzeige Bild