Deutsche Tageszeitung - Peking tauscht wichtigsten Vertreter in Hongkong aus

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Peking tauscht wichtigsten Vertreter in Hongkong aus


Peking tauscht wichtigsten Vertreter in Hongkong aus
Peking tauscht wichtigsten Vertreter in Hongkong aus / Foto: ©

Inmitten der anhaltenden Proteste in Hongkong hat die chinesische Regierung ihren wichtigsten Vertreter in der Sonderverwaltungszone ausgetauscht. Der Leiter des Verbindungsbüros in Hongkong, Wang Zhimin, sei abgesetzt worden, berichtete der staatliche Fernsehsender CCTV am Samstag. Die Gründe für den Schritt blieben zunächst offen, jedoch hatte es jüngst bereits Spekulationen über eine bevorstehende Abberufung gegeben. Wang wurde durch den ehemaligen Provinzgouverneur Luo Huining ersetzt.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Der 62-jährige Wang hatte das Verbindungsbüro der Zentralregierung seit dem Jahr 2017 geleitet. Bereits Anfang Dezember hatten Medien über eine bevorstehende Abberufung Wangs berichtet. Dieser beteuerte daraufhin seine Unterstützung für das harte Vorgehen gegen die Protestbewegung in Hongkong. Die Demonstranten bezeichnete er als "Aufrührer", die vor Gericht gestellt werden sollten.

Wangs Nachfolger Luo war zuletzt Gouverneur der chinesischen Provinz Qinghai. Er war zudem auf hochrangige Posten im Apparat der kommunistischen Partei in den Provinzen Qinghai und Shanxi berufen worden, wie die staatliche Zeitung "China Daily" berichtete.

Hongkongs pekingtreue Regierungschefin Carrie Lam dankte Wang in einer Erklärung für seine Arbeit im Verbindungsbüro. Während der Proteste habe er ihre Regierung unterstützt und dieser "viel Vertrauen und Ermutigung" gegeben.

Mit Blick auf den neuen Direktor des Büros erklärte Lam, sie habe "keinen Zweifel", dass Luo die "Eingliederung Hongkongs in die gesamte Entwicklung der Nation" voranbringen werde. Er werde dazu beisteuern, die "positive Entwicklung" der Beziehungen zwischen der Sonderverwaltungszone und Festland-China zu fördern.

Der Direktor des Verbindungsbüros in Hongkong ist der ranghöchste politische Vertreter der chinesischen Regierung in der Sonderverwaltungszone. Im Zuge der pro-demokratischen Proteste in Hongkong hatten Aktivisten das Bürogebäude im Juli mit Eiern beworfen und mit Graffitis besprüht.

In Hongkong hatten vor knapp sieben Monaten Massenproteste gegen die pekingtreue Führung begonnen, die teilweise in Gewalt umschlugen. Bei den Kommunalwahlen im November hatte Regierungschefin Lam zwar ein Debakel erlebt, dennoch gibt es weder bei ihr noch in Peking Anzeichen für Zugeständnisse an die Demokratiebewegung.

Zu den zentralen Forderungen bei den Protesten zählen die Freilassung der inzwischen rund 6500 festgenommenen Demonstranten, eine unabhängige Aufarbeitung der Polizeigewalt und das Recht zur freien Wahl des Regierungschefs.

(V.Korablyov--DTZ)

Empfohlen

Ukraine: Mindestens vier Tote bei russischem Luftangriff auf Kiew

Russland hat die Ukraine erneut mit massiven Luftangriffen überzogen und in der Hauptstadt Kiew nach ukrainischen Angaben mindestens vier Menschen getötet. Bürgermeister Vitali Klitschko erklärte am Freitagmorgen, es gebe vier Tote und 20 Verletzte, von denen 16 ins Krankenhaus eingeliefert worden seien.

Schwarz-Rot hat im "Politbarometer" weiterhin keine Mehrheit

Die aktuelle Regierungskoalition aus Union und SPD kommt auch im neuen "Politbarometer" nicht auf eine Mehrheit. Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würde sich die CDU/CSU laut der am Freitag veröffentlichten ZDF-Umfrage leicht auf 27 Prozent verbessern - das ist ein Punkt mehr als in der vorangegangenen Umfrage. Der Koalitionspartner SPD verschlechtert sich um einen Punkt und kommt auf 15 Prozent.

Chef der französischen Sozialisten: Olivier Faure im Amt bestätigt

Der Parteichef der französischen Sozialisten, Olivier Faure, ist mit knapper Mehrheit im Amt bestätigt worden. Die Parteimitglieder stimmten nach vorläufigen Ergebnissen mit 50,9 Prozent für den 56-Jährigen, wie die Sozialisten am frühen Freitagmorgen erklärten. Faure, der eine Präsidentschaftskandidatur 2027 nicht ausschließt, setzte sich gegen den Bürgermeister von Rouen, Nicolas Mayer-Rossignol, durch. Dieser kam auf 49,1 Prozent der Stimmen.

Bundestag debattiert über Koalitionsvorlage zum Familiennachzug

Der Bundestag befasst sich am Freitag mit einer weiteren Maßnahme der neuen Bundesregierung zur Verschärfung der Migrationspolitik (09.00 Uhr). Die Vorlage aus dem CSU-geführten Bundesinnenministerium sieht vor, den Familiennachzug für Geflüchtete ohne anerkannten Asylstatus um zwei Jahre auszusetzen. Zudem soll im Aufenthaltsgesetz ein Passus eingefügt werden, der die Begrenzung der Zuwanderung ausdrücklich als Ziel benennt. Bislang werden monatlich tausend Visa für den Familiennachzug von sogenannten subsidiär Schutzberechtigten ausgegeben.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild