![Kroatien wählt ein neues Staatsoberhaupt](https://www.deutschetageszeitung.de/media/shared.dtz/images/article-auto/1f/e1/ab/1e101c09a844eca43b2e3245989a5608516c8d87_high.jpg)
Kroatien wählt ein neues Staatsoberhaupt
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In Kroatien sind die Bürger am Sonntag in die Wahllokale geströmt, um über ein neues Staatsoberhaupt abzustimmen. Bei der Stichwahl tritt die bisherige konservative Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic gegen den früheren Regierungschef Zoran Milanovic von den Sozialdemokraten an. In der ersten Wahlrunde im Dezember war Milanovic mit knapp 30 Prozent auf den ersten Platz gekommen.
Jüngsten Umfragen zufolge liegt Grabar-Kitarovic drei Prozentpunkte hinter ihrem Herausforderer. Die Stichwahl findet kurz nach der Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft durch Kroatien für das erste Halbjahr 2020 statt. 3,8 Millionen Menschen sind zur Wahl aufgerufen.
Obwohl die Rolle des Staatsoberhauptes in dem Balkanland auf weitgehend repräsentative Aufgaben beschränkt ist, könnte das Ergebnis eine Signalwirkung für die politische Ausrichtung des Landes haben. Verliert Grabar-Kitarovic, wäre das auch ein Schlag für den amtierenden Ministerpräsidenten Andrej Plenkovic, dem in diesem Jahr noch eine Parlamentswahl bevorsteht.
Die 51-jährige Grabar-Kitarovic ist seit 2015 Präsidentin. Sie warb im Wahlkampf als "Frau des Volkes" für ein "geeintes Kroatien". Ihr Herausforderer Milanovic richtete den Fokus hingegen eher auf Europa, in dem Kroatien um seinen Platz kämpfen müsse.
Kroatien trat 2013 der EU bei. Seine stark vom Tourismus abhängige Wirtschaft bleibt eine der schwächsten in dem Staatenverbund. Das Land leidet unter einer starken Abwanderung seiner Bürger in reichere EU-Mitgliedstaaten.
(S.A.Dudajev--DTZ)