
Kramp-Karrenbauer nennt Kabinettsumbildung nach Söder-Vorstoß "eine Möglichkeit"

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat die von CSU-Chef Markus Söder geforderte Kabinettsumbildung als "eine Möglichkeit" bezeichnet, wie sich die Unionsparteien im Vorfeld der Bundestagswahl 2021 aufstellen können. Es sei ein Aufbruch für die Zeit nach dieser Legislaturperiode nötig, sagte Kramp-Karrenbauer am Dienstag am Rande einer Klausurtagung der CSU-Landesgruppe im Bundestag im oberbayerischen Kloster Seeon vor Journalisten.
Söder hatte seinen Vorstoß ohne Absprache mit Kramp-Karrenbauer in einem Interview gemacht. Die als Gast nach Seeon gereiste CDU-Chefin ließ allerdings offen, ob sie die von Söder ins Spiel gebrachte Kabinettsumbildung selbst auch forcieren will. Während Söder dafür sei, spreche sie selbst "von einem Zukunftsteam für die Zukunft, noch offen lassend, wie das aussehen kann", sagte Kramp-Karrenbauer.
Die Debatten darüber sollten in diesem Jahr laufen, Ende des Jahres solle die Union ein Zukunftsprogramm vorlegen. Dazu gehöre dann ein Team von Köpfen für diese Zukunft.
Kramp-Karrenbauer bestätigte, dass Söder seinen Vorstoß nicht mit ihr abgesprochen hatte. "Das tut einer guten Zusammenarbeit keinen Abbruch", sagte sie. Nach dem Dauerstreit zwischen der CDU-Vorsitzenden Angela Merkel und dem CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer bemühen sich deren Nachfolger Kramp-Karrenbauer und Söder darum, Streit zwischen den Unionsparteien möglichst gering zu halten.
Söder sagte, er und Kramp-Karrenbauer würden alle Personalfragen gemeinsam abstimmen. Dazu gehöre auch die wichtigste Personalfrage, fügte er mit Blick auf die noch offene Kanzlerkandidatur der Union für die Bundestagswahl 2021 hinzu.
(W.Novokshonov--DTZ)