Deutsche Tageszeitung - Sozialist Sánchez in Spanien vom Parlament zum Regierungschef gewählt

Sozialist Sánchez in Spanien vom Parlament zum Regierungschef gewählt


Sozialist Sánchez in Spanien vom Parlament zum Regierungschef gewählt
Sozialist Sánchez in Spanien vom Parlament zum Regierungschef gewählt / Foto: ©

Nach einer monatelangen politischen Hängepartie in Spanien ist der Sozialist Pedro Sánchez vom Parlament erneut zum Regierungschef gewählt worden. Mit 167 Ja-Stimmen und 165-Nein-Stimmen schaffte Sánchez am Dienstag knapp die erforderliche Mehrheit. Er führt künftig eine Minderheitsregierung mit der linksgerichteten Podemos. Zünglein an der Waage war die katalanische Unabhängigkeitspartei Esquerra Republicana de Catalunya (ERC), deren Abgeordneten sich geschlossen enthielten.

Textgröße ändern:

Bei der ersten Parlamentsabstimmung am Sonntag hatte Sánchez die absolute Mehrheit verfehlt. Im zweiten Wahlgang benötigte er nur noch die einfache Mehrheit. Es gebe keine Alternative zu einer Minderheitsregierung aus seiner sozialistischen PSOE-Partei und Podemos, sagte Sánchez im Vorfeld der Abstimmung vor dem Parlament. Die Abgeordneten hätten die Wahl "zwischen einer progressiven Koalition und der Fortsetzung des politischen Stillstands". Spanien war seit April 2019 durch eine politische Blockade gelähmt.

Gemeinsam kommen die sozialdemokratisch ausgerichtete PSOE und die weiter links stehende Partei Podemos nur auf 155 Sitze im Parlament - die absolute Mehrheit liegt bei 176 Sitzen. Sánchez sicherte sich deshalb im Vorfeld der Wahl auch die Unterstützung mehrerer kleiner Parteien.

Die katalanische ERC kündigte nach langem Zögern im Vorfeld der Abstimmung schließlich an, sich bei der Wahl im Parlament zu enthalten - und machte damit den Weg für Sánchez’ Wiederwahl frei. Zuvor hatte der 47-jährige Regierungschef zugesagt, die Verhandlungen mit der katalanischen Regierung wieder aufzunehmen, um den "politischen Konflikt" um die katalanischen Unabhängigkeitsbestrebungen zu lösen. Die Opposition aus Konservativen, Liberalen und rechtsextremen Nationalisten hatte den Schritt scharf kritisiert.

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Hunderttausende zu Berliner Christopher Street Day erwartet

In Berlin werden am Samstag (12.00 Uhr) zur Demonstration zum Christopher Street Day (CSD) hunderttausende Menschen erwartet. Neben 75 Trucks sollen dem veranstaltenden Verein zufolge auch mehr als hundert Fußgruppen bei dem Demonstrationszug unterwegs sein. Die Kundgebung steht in diesem Jahr unter dem Motto "Nur gemeinsam stark - für Demokratie und Vielfalt".

Baerbock fordert von Deutschland und EU mehr Investitionen in Sicherheit

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Deutschland und die EU aufgefordert, mehr in die Sicherheit zu investieren. Der europäische Pfeiler in der Nato müsse gestärkt werden, unabhängig davon, wer demnächst in den USA regiert, sagte Baerbock am Freitag bei einer Veranstaltung der "Zeit". "Die Vorstellung, dass wir uns nicht verteidigen müssen, hat (Russlands Präsident Wladimir) Putin zerbombt."

Trump trifft Netanjahu und warnt vor "drittem Weltkrieg" bei Wahlniederlage

Ex-US-Präsident Donald Trump hat bei einem Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu vor einem "dritten Weltkrieg" gewarnt, sollten seine Republikaner nicht die Präsidentschaftswahl gewinnen. "Wenn wir gewinnen, wird alles ganz einfach. Dann klappt alles und ganz schnell", sagte Trump, der am Freitag Netanjahu und dessen Frau an seinem Anwesen in Florida empfing. "Wenn wir nicht gewinnen, gibt es große Kriege im Nahen Osten und vielleicht den dritten Weltkrieg."

Israels Armee: Bereiten "entscheidende Offensive" gegen Hisbollah im Libanon vor

Die israelische Armee bereitet laut eigenen Angaben eine "entscheidende Offensive" gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon vor. Die Truppen bereiteten sich auf den "Übergang zur Offensive" vor, sagte der israelische Generalmajor Ori Gordin laut Militärangaben vom Freitag. "Wenn der Moment kommt und wir in die Offensive gehen, wird es eine entscheidende Offensive", fügte er hinzu.

Textgröße ändern: