Deutsche Tageszeitung - Trump weicht Umweltschutzregeln bei Infrastrukturprojekten auf

Trump weicht Umweltschutzregeln bei Infrastrukturprojekten auf


Trump weicht Umweltschutzregeln bei Infrastrukturprojekten auf
Trump weicht Umweltschutzregeln bei Infrastrukturprojekten auf / Foto: ©

US-Präsident Donald Trump weicht Umweltvorgaben bei Infrastrukturprojekten wie dem Bau von Straßen und Pipelines auf. Der Präsident kündigte am Donnerstag an, Umweltverträglichkeitsprüfungen teilweise abschaffen und in anderen Fällen beschleunigen zu wollen. Eine "kaputte und veraltete Bürokratie" dürfe keine Bauvorhaben bremsen.

Textgröße ändern:

Ziel sei es, dem "Albtraum der Regulierung" ein Ende zu bereiten, sagte Trump bei der Vorstellung der Pläne im Weißen Haus. Er werde erst aufhören, wenn die ganze Welt wieder mit Neid auf die "funkelnde neue Infrastruktur" in den USA blicke.

Ein Gesetz aus dem Jahr 1970 schreibt bei größeren Bauprojekten eine Umweltverträglichkeitsprüfung durch Bundesbehörden vor. Diese kann sich über Jahren ziehen und Projekte auch verhindern.

Trump will nun, dass ausschließlich oder größtenteils privat finanzierte Infrastrukturprojekte keine Umweltverträglichkeitsprüfung mehr benötigen. Das würde zum Beispiel für viele Erdöl- oder Gaspipelines gelten. In den Fällen, in denen eine Prüfung notwendig bleibt, sollen Behörden zudem ihre Untersuchung binnen zwei Jahren abschließen müssen. Bislang dauern sie im Schnitt viereinhalb Jahre, bei Autobahnen laut der Regierung im Schnitt sieben Jahre.

Auch sollen die "kumulativen" Auswirkungen von Infrastrukturprojekten nicht mehr geprüft werden. Das umfasst unter anderem die Auswirkungen auf den Klimawandel. Umweltschützer kritisierten die Regierungspläne scharf.

Seit seinem Amtsantritt vor drei Jahren hat Trump eine Reihe von Umweltvorgaben gelockert oder abgeschafft, etwa zur Luftverschmutzung, zur Erdöl- und Gasförderung, zum Schutz der Gewässer und zum Tierschutz. Der Präsident, der den menschgemachten Klimawandel in Zweifel zieht, sieht sie als Hindernis für die Wirtschaft.

Sein Kampf gegen Umweltschutzregeln nimmt teilweise bizarre Formen an. So kritisierte er zuletzt, wegen Wassersparmaßnahmen müssten viele US-Bürger "zehn oder 15 mal die Toilettenspülung betätigen".

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Spitzentreffen in Krisenzeit: G7 beraten über Kriege und Wirtschaftsfragen

Spitzentreffen in einer von schweren Krisen geprägten Zeit: Ab Montag wollen sich die Staats- und Regierungschefs der sieben großen westlichen Volkswirtschaften in Kanada über politische und wirtschaftliche Fragen austauschen. Ganz oben auf der Agenda dürfte der militärische Konflikt zwischen Israel und dem Iran stehen. Auch um den Krieg in der Ukraine und den Umgang mit Russland soll es gehen. Zudem wollen die G7-Chefs über Wirtschafts- und Handelsfragen sprechen.

Trump ordnet verschärfte Einsätze gegen Einwanderer in Los Angeles und anderen Städten an

US-Präsident Donald Trump hat verschärfte Einsätze gegen Migranten in Los Angeles und weiteren Städten angeordnet. "Wir müssen die Bemühungen zur Inhaftierung und Abschiebung illegaler Einwanderer in Amerikas größten Städten wie Los Angeles, Chicago und New York ausweiten", erklärte Trump am Sonntag (Ortszeit) in seinem Onlinedienst Truth Social. Bei diesen Städten handele es sich um das "Machtzentrum" der Demokratischen Partei.

Israel meldet neue iranische Raketenangriffe - Laute Explosionen in Jerusalem

Der Iran hat nach israelischen Angaben am Montagmorgen einen neuen Raketenangriff auf Israel gestartet. Es seien "vor Kurzem Raketen identifiziert worden, die vom Iran auf das Territorium des Staates Israel abgefeuert wurden", teilte die Armee im Onlinedienst Telegram mit. Die Luftabwehr sei im Einsatz, dennoch seien die Menschen in Israel aufgerufen, sich in Schutzräume zu begeben "und dort bis auf Weiteres zu bleiben".

Deutsch-Französische Parlamentarische Versammlung tagt in Paris

Etwa hundert Abgeordnete aus Deutschland und Frankreich werden am Montag (11.00 Uhr) zu einer Sitzung der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung in Paris erwartet. Eingeladen sind auch die Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, Katherina Reiche (CDU), und der französische Industrieminister Marc Ferracci. Die beiden Parlamentspräsidentinnen Julia Klöckner und Yaël Braun-Pivet hatten sich darauf verständigt, das seit 2019 bestehende binationale Gremium wieder zu stärken.

Textgröße ändern: